Veröffentlicht am: 31. Juli 2017Von: Kategorien: PR

Neulich wurden wir von einem Kunden darauf angesprochen, ob wir ihm nicht eine Medienpartnerschaft vermitteln könnten. Theoretisch ja, doch stellte sich schnell heraus, dass es unterschiedliche Vorstellungen gab, was eine Medienpartnerschaft beinhaltet.

Medienpartnerschaften sind beliebte Formen abseits der redaktionellen Berichterstattung. Redaktionen steht es frei wie und ob sie über Ihr Event, Ihre Sportveranstaltung oder den Wohltätigkeitsball berichten. Bevor Sie sich in die Anbahnung einer Partnerschaft mit einem Medium stürzen, gilt es, sich ein paar Fragen zu beantworten und die Perspektive zu wechseln. Denn meist weiß man ja selbst ganz genau, was man von dem Medium will: Reichweite und Glaubwürdigkeit. Doch welchen Vorteil hat das Medium durch die Kooperation mit Ihnen?

Der Part der Unternehmen in einer Medienpartnerschaft

Was können Sie dem Medium bieten? Gehen Sie Ihre eigenen Medien und Kanäle einmal durch: Social Media, Website, Blog, aber auch Werbeflächen und Auslagen könnten attraktiv für das Medium sein, wenn dort die Zielgruppe der Medien zu finden ist und eine ausreichende Reichweite sichergestellt werden kann. Haben Sie Kunden oder Partner, die potenzielle Anzeigenkunden für das Medium sein könnten, mit dem Sie zusammenarbeiten wollen? Unternehmen, die Werbung schalten, sind natürlich allseits beliebt bei Medienmarken.

Es gibt aber noch weitere Vorteile für Verlage oder Medienmarken, die eine Partnerschaft bieten kann.

Vorteile für die Medienmarke

  1. exklusive Informationen vor anderen Medien
  2. Stärkung der Marke
  3. Zugang zu einer schwierigen Zielgruppe
  4. Imagetransfer
  5. Programminhalte
  6. Lokale / Regionale Verwurzelung kann noch stärker hervorgehoben werden
  7. Werbung auf der Veranstaltung / dem Turnier etc.

Leistungen der Medien

Es gibt eine Vielzahl von Möglichkeiten, wie die Medien die Kooperation auslegen können. Einige Medien aus der Verlagsbranche bieten Anzeigensonderveröffentlichungen an, also zum Beispiel monothematische Beileger in der Tageszeitung, die sich nur um ein Ereignis – Ihr Ereignis – drehen. Aber auch das Verlosen von Tickets zu begehrten Veranstaltungen gehört dazu, Jingle-Produktionen für das Radio-Programm, fotografische Begleitung des Events und, und, und…

Hier ein paar weitere Beispiele für Leistungen des Medienpartners:

  • Anzeigen
  • Berichterstattung
  • Erstellung von Werbebroschüren
  • Verlosungen
  • PR-Beratung
  • Stadionsprecher
  • Verbreitung über Social Media

Medienpartnerschaften und Ethik

Kritik an Medienpartnerschaften kommt zum einen von Wettbewerbern, die zwar nicht von den Veranstaltungen ausgeschlossen werden, aber natürlich einen schlechteren Stand haben und teilweise weniger Informationen bekommen als der Medienpartner.

Zum anderen gibt es auch ethische Zweifel. Denn es erstaunt nicht, dass die Veranstaltungen / Events oder Sportturniere zusätzlich zu den vereinbarten Leistungen oft noch eine umfangreiche Berichterstattung bekommen. Wie unabhängig kann eine Redaktion sein, dessen Verlag eine Medienpartnerschaft eingegangen ist?

Medienpartnerschaften ergeben Sinn, wenn Sie einem Verlag echte Vorteile bieten können.

Das gilt es zu beachten

Medienpartnerschaften sollten so konzipiert sein, dass beide Seiten von ihr profitieren. Dennoch kommt es nicht selten vor, dass mündliche Absprachen bewusst oder unbewusst nicht eingehalten werden. Dies liegt in der Natur der Sache, da eine Partnerschaft Verhandlungssache ist und es oft mehrere Beteiligte gibt, die Einfluss nehmen wollen auf die Vereinbarungen. Sind sich die beiden Partner einig, sollte ein Vertrag aufgesetzt werden.

In diesem sind dann alle Leistungen möglichst detailliert aufgelistet, zu denen sich der jeweilige Vertragspartner verpflichtet. Also auf keinen Fall eine so grobe Einordnung wie: „Das Lokalradio bewirbt die Veranstaltung über ihren Facebook-Kanal.“ Es muss schon konkreter werden. Welche Werbemittel werden eingesetzt, wie groß ist die Anzeige, auf welchen Seiten wird sie geschaltet, an welchen Tagen, in welcher Frequenz, wie oft wird bei Facebook auf die Veranstaltung hingewiesen, zu welcher Uhrzeit, mit welchen Zielgruppeneinstellungen etc.

Ein Vertrag schützt vor unangenehmen Überraschungen

Die meisten größeren Medienhäuser übernehmen die Vertragsgestaltung, da sie regelmäßig Medienpartnerschaften eingehen und Personal angestellt haben, zu deren festen Aufgabenspektrum Kooperationen gehören.

Wann Medienpartnerschaften erfolgreich sind

Medienpartnerschaften ergeben Sinn, wenn Sie einem Verlag echte Vorteile bieten können. Wer nur auf eine kostenlose Berichterstattung hofft und dafür nicht so viel bieten kann, insbesondere keine Anzeigen oder Anzeigenkunden, muss vermutlich lange suchen, bis sich ein Medium findet, das darauf eingehen wird. Denn eine Medienpartnerschaft sollte fair und mit Vorteilen für beide Seiten ablaufen. Und Werbebudgets sind nun mal für die Medienhäuser das Wichtigste.

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zum Autor

Julius Brockmann

Julius Brockmann ist PR-Berater in den Teams Gesundheit & Pflege sowie Konsumgüter & Dienstleistungen bei Sputnik. Vor seiner Zeit in der PR-Branche studierte er Medien und Politik an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. Seit Anfang seines Studiums arbeitet er als freier Mitarbeiter für regionale Tageszeitungen sowie Special-Interest-Titel. Privat betreibt er den Blog www.ruhrwohl.de zu den Themen Food, Interior und Reise.