Veröffentlicht am: 11. Mai 2018Von: Kategorien: PR

Gut schreiben können viele Redakteurinnen und Redakteure. Schwierig wird es allerdings, wenn Themen komplex oder technisch sind. Die Kunst besteht darin, auch solche Sachverhalte so anschaulich darzustellen, dass sie jeder versteht – selbst wenn sie einmal das eigene Basiswissen übersteigen. Wir erklären, wie das Schreiben über Technik verständlich gelingt.

In der Technik-PR fungiert der Redakteur als Vermittler zwischen dem Experten oder der Expertin und der Leserschaft. Ihm kommt die Aufgabe zu, technische Themen in verständliche Worte zu fassen. Dabei ist es essenziell, dass nicht nur das vom Ansprechpartner Erzählte unreflektiert übernommen wird. Vielmehr muss der Verfasser oder die Verfasserin selbst verstehen, worüber er oder sie schreibt.

Recherche: Gute Technik-PR basiert auf Verständnis

Technische Zusammenhänge zu begreifen, ist nicht immer einfach. Oberflächliches Wissen reicht in der Technik-PR oft nicht aus. Wichtig ist es daher, schon bei der Recherche gründlich zu sein.

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Verhalten im Interview mit Fachexpertinnen und Fachexperten

Nicht jede:r kann sich überall gut auskennen. Dafür gibt es Expertinnen und Experten. Dennoch ist ein Rechercheinterview oft schon die erste Hürde. Wer nur über Halbwissen verfügt, versucht dies gern zu vertuschen, um keinen schlechten Eindruck auf die Gesprächspartnerin oder den Gesprächspartner zu machen. Aber keine Panik. In einem Interview gibt es eine klare Rollenverteilung: Die Expertin oder der Experte ist versiert, was das Thema angeht, und der Schreibende weiß, wie er dieses zielgruppengerecht aufbereitet. Wichtig ist, dies schon zu Beginn des Recherchegesprächs deutlich zu machen. Zudem hilft es klarzustellen, wer die Zielgruppe der Technik-PR ist und auf deren Wissensstand hinzuweisen.

Texte über Technik verständlich zu schreiben, setzt zudem ein gewisses Maß an Hartnäckigkeit voraus. Das bedeutet: Nicht zurückschrecken vor vermeintlich dummen Fragen, sondern betonen, wie wichtig eine detaillierte Erklärung für das Textverständnis der Leserinnen und Leser ist. Oft ergeben sich auch noch während des Schreibens Rückfragen. Deshalb die Ansprechperson am Ende des Gesprächs darum bitten, auch dafür zur Verfügung zu stehen.

Anschauliches Bildmaterial hilft beim Verstehen

Darüber hinaus ist anschauliches Bildmaterial für das eigene Verständnis oft hilfreich – Grafiken, Bilder, Animationen. Im Softwarebereich können das zum Beispiel Screenshots sein, auf denen die genauen Arbeitsschritte nachzuvollziehen sind, in der Elektrotechnik Visualisierungen von Schaltkreisen oder im Anlagenbau Maschinenpläne.

Gears

Redaktion: PR-Texte für die Technik verständlich schreiben

Hat die Verfasserin oder der Verfasser der Texte die Inhalte begriffen, kann der Beitrag erstellt werden. Dabei gelten die gleichen Regeln, wie in der PR allgemein:

  • Zielgruppenorientiert schreiben: Der oder die Schreibende muss die Zielgruppe immer fest im Blick haben. Nur dann kann er den Text auf ihr Interesse und ihren Kenntnisstand abstimmen. Die Erklärung von Fachbegriffen beispielsweise ist nur vonnöten, wenn die späteren Leserinnen und Leser des Textes die Ausdrücke nicht kennen – entweder weil sie selbst keine Expertinnen und Experten oder weil Begriffe branchenfremd sind.
  • Kurze Sätze: Wie bei nicht-technischen Texten gilt auch in der Technik-PR: kurze und prägnante Sätze.
  • Klare Struktur: Aufzählungen, Bulletpoints und Fettungen helfen zudem, Texte zu strukturieren und erleichtern dadurch das Verständnis.
  • Visualisierungen: Die Kraft des Bildes, die überall in der PR propagiert wird, ist gerade in der Technik-PR von großer Bedeutung. Fotos oder Grafiken dienen hier nicht nur als visuelle Zusatzelemente, sondern häufig der Veranschaulichung komplexer Zusammenhänge. So wie dem Redakteur, erleichtern sie auch den Lesern das Verständnis.

Viele Menschen fragen sich auch, ob Gendern oder eine geschlechterbewusste Sprache die Texte nicht zusätzlich erschwert und weniger verständlich macht. Erste Studien deuten allerdings darauf hin, dass das nicht der Fall ist.

Ein sehr wichtiger Arbeitsschritt bei der Texterstellung ist die Korrektur, bei der eine dritte Person prüft, ob der Beitrag wirklich verständlich geschrieben und durch passende Visualisierungen ergänzt wurde. Außenstehende eignen sich besonders gut dafür. Im Gegensatz zu Technik-Expertinnen und Technik-Experten sind sie gute Indikatoren, wenn es darum geht herauszufinden, ob der Text auch für Laien verständlich ist.

Ist dies der Fall,  geht dieser zur inhaltlichen Prüfung an den Interviewpartner oder die Interviewpartnerin. Hier besteht die Gefahr, dass diese einfach dargestellte Zusammenhänge durch die Nennung weiterer Details verkomplizieren. Um dies zu verhindern, sollte die Textverfasserin oder der Textverfasser noch einmal auf die Zielgruppe hinweisen.

Fazit: Holen Sie sich Hilfe

Texte über Technik zu schreiben, bedarf also oft einen langen Atem und genaue Abstimmungsprozesse. Doch allen voran setzt verständliches Schreiben das eigene Verständnis voraus. Scheuen Sie keine dummen Fragen und holen Sie sich Expertinnen und Experten mit ins Boot, die Ihnen in Interviews hilfreiche Erklärungen geben können.

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