Nie ohne Strategie

Investor Relations & Finanzkommunikation

Finanzmärkte reagieren sensibel auf Zahlen, Worte und Zwischentöne. Wer hier überzeugen will, braucht verständliche Botschaften, eine hohe Transparenz und eine überzeugende Story. Besonders für börsennotierte Mittelständler (Small Caps) gilt: Sichtbarkeit und Vertrauen entscheiden über Bewertung und Kurs. Eine erfolgreiche Finanzkommunikation braucht eine klare Strategie für Investoren, Aktionäre, Analysten und Medien.

Doch genau das ist herausfordernd:

  • Wie machen wir unser Unternehmen im Kapitalmarkt sichtbar?
  • Wie erzählen wir eine spannende Geschichte über unsere Aktie?
  • Wie können wir in turbulenten Phasen das Vertrauen der Stakeholder wahren?

Stakeholder erwarten eine zeitnahe Kommunikation mit klaren Statements. Verspätete Reaktionen und verwirrende Botschaften belasten das Vertrauen und die Reputation der Gesellschaft und der Aktie. Dies hat wiederum negative Folgewirkungen auf das Transaktionsvolumen sowie die Unternehmensbewertung.

Equity Storys, die im Kopf bleiben

Finanzkommunikation heißt für uns: Zahlen verständlich machen und Geschichten erzählen, die bewegen. Wir entwickeln gemeinsam mit Ihnen eine Investor-Relations-Strategie, die Orientierung gibt und alle relevanten Zielgruppen von Investoren über Analysten bis zu Medien anspricht.

Auf dieser Basis schärfen wir Ihre Equity Story, identifizieren Kernbotschaften und öffnen Türen zu Ihren Anspruchsgruppen und Zielmedien. Denn am Kapitalmarkt setzt sich durch, wer klar kommuniziert und emotional überzeugt.

So arbeiten wir

Unser IR-Ansatz folgt einem klaren 4-Phasen-Modell: von der Analyse über Strategie und Umsetzung bis zum Reporting. Je nach Bedarf begleiten wir Sie durch den gesamten Prozess, oder genau dort, wo Sie gerade Unterstützung brauchen.

Fehlen Kapazitäten oder Zugang zu relevanten Medien? Wir bringen Finanzwissen und journalistische Expertise zusammen, um Ihre Themen sichtbar zu machen.

Unser Vorgehen im Detail

Die Voraussetzung für eine effektive IR-Strategie ist der detaillierte Check der aktuellen Situation. Wir stellen die bestehende Strategie inkl. der durchgeführten Maßnahmen in der Finanzkommunikation auf den Prüfstand.

  • Welche Ziele haben Sie bei der Umsetzung Ihrer IR-Strategie erreicht?
  • Welche Ziele wurden signifikant verfehlt?
  • Welche Kommunikationsmaßnahmen wurden in welchem Maße umgesetzt?
  • Sind alle relevanten Anspruchsgruppen berücksichtigt worden?
  • Welche Krisenszenarien mussten im Bereich IR bewältigt werden?

Auf Basis von Recherchen, Kennzahlen und Interviews entwickeln wir ein klares Lagebild.

Ist die Analyse abgeschlossen, entwickeln wir die Strategie. Meilensteine sind hier Kommunikationsziele, Zielgruppen, IR-Kanäle, IR-Maßnahmen sowie die regelmäßige Evaluierung der umgesetzten Maßnahmen. Die fünf Meilensteine:

  • Wir legen gemeinsam die Ziele der Finanzkommunikation fest und priorisieren sie auf Basis der Unternehmensziele.
  • Wir definieren alle relevanten Zielgruppen und Stakeholder im Rahmen der Investor Relations – von der Kernzielgruppe bis zur erweiterten Zielgruppe.
  • Wir identifizieren passende IR-Kanäle für die definierten Zielgruppen, von Pflichtmitteilungen über die Website bis zu Investorengesprächen.
  • Wir erstellen einen Zeit- und Maßnahmenplan, um die festgelegten IR-Ziele zu erreichen – inklusive klarer Verantwortlichkeiten und Prioritäten.
  • Wir prüfen regelmäßig die Wirksamkeit der IR-Maßnahmen durch Monitoring und Reporting, etwa anhand von Medienresonanz, Analystenbewertungen und Marktreaktionen.
In dieser Phase setzen wir die geplanten IR-Maßnahmen um. Der aktuelle Zeit- und Maßnahmenplan zeigt, welche Schritte in welcher Reihenfolge folgen. Wir nutzen dabei einen umfassenden Maßnahmenmix.

  • Wir bauen den IR-Bereich auf Ihrer Website auf und pflegen ihn kontinuierlich.
  • Wir erstellen und aktualisieren fortlaufend Ihre Equity Story und Ihr Factbook.
  • Wir übernehmen die Kommunikation mit Zielmedien und bespielen relevante Social-Media-Kanäle.
  • Wir verfassen und veröffentlichen regelmäßige Pflichtmitteilungen und Finanzberichte.
  • Wir organisieren Veranstaltungen und Dialogformate und erweitern gezielt Ihre Coverage.
In der abschließenden Phase überprüfen wir regelmäßig die umgesetzten IR-Maßnahmen. Dabei optimieren wir die entwickelte IR-Strategie durch folgende Schritte:

  • Wir beobachten Marktreaktionen, Analystenfeedbacks und Medienresonanz.
  • Wir bewerten die Wirksamkeit und den Zielerreichungsgrad der IR-Maßnahmen.
  • Wir passen die Strategie auf Basis der Ergebnisse und Marktveränderungen an.

Fazit: Wir verstehen Entwicklung und Umsetzung der IR-Strategie als fortlaufenden Prozess. Wir legen nicht nur Maßnahmen fest und setzen sie um, sondern messen ihren Erfolg konsequent anhand klarer Kennzahlen.

Unsere Leistungen

Unsere konkreten Angebote in der Finanzkommunikation sind vielfältig – und auf Ihre aktuelle Situation zugeschnitten. Wir unterstützen (börsennotierte) Gesellschaften im großen Ganzen, aber auch im Detail. Je nach Bedarf. Hier einige Beispiele:

  • Entwicklung sowie Überarbeitung von IR-Strategien
  • Storytelling für die Equity Story / Themenfindung für News
  • Persönliche Kontakte zu Finanz-, Börsen- und Wirtschaftsmedien
  • Erstellung inkl. Lektorat von Geschäfts- und Finanzberichten
  • Redenschreiben für Hauptversammlungen

Lassen Sie uns sprechen

Gute Investor Relations schaffen Vertrauen und das zahlt sich aus. Wenn Sie Ihre Finanzkommunikation strategisch weiterentwickeln oder kurzfristig Unterstützung brauchen: Wir sind für Sie da.

Häufige Fragen zu Finanzkommunikation & Investor Relations

FAQ

Investor Relations ist das elementare Bindeglied zwischen Unternehmen und dem Kapitalmarkt. Alle relevanten Stakeholder werden zeitnah, transparent und authentisch über die finanzielle Situation, Strategie sowie die Perspektiven informiert. Auf diesem Wege werden Vertrauen und Image gestärkt. Mit nachhaltig positivem Einfluss auf Transaktionsvolumen, Aktienkurs und Unternehmensbewertung.

Kernziele der IR sind:

  • Alle Stakeholder definieren und über passende Kanäle zeitnah informieren
  • Mit der Equity Story für Aufmerksamkeit und Sichtbarkeit im Kapitalmarkt sorgen
  • Bei allen Stakeholdern langfristig Vertrauen aufbauen
  • Unternehmensstrategie und USPs klar und authentisch kommunizieren
  • Frühzeitig relevante Krisenfälle erkennen und transparent managen

In der IR muss eine breite Zielgruppe aus externen, internen und erweiterten Stakeholdern berücksichtigt werden. Zu den externen Stakeholdern gehören bspw. Aktionäre, Investoren, Analysten sowie Finanz- und Börsenmedien, Aktionärsvereinigungen und Regulierungsbehörden. Bestandteil der internen Stakeholder sind z. B. Vorstand, Aufsichtsrat und die Abteilung Finanzen. Zur erweiterten Zielgruppe gehören u. a. Mitarbeitende, Kunden und die Öffentlichkeit.

An erster Stelle stehen für börsennotierte Gesellschaften regulatorische Maßnahmen wie Geschäftsberichte, Ad-hoc-Mitteilungen, Hauptversammlungen etc. Darüber hinaus stehen die Pflege und Weiterentwicklung der IR-Website im Vordergrund. Events wie Investoren-Tage sind weiterer Bestandteil des Maßnahmen-Kataloges. Kern der Maßnahmen sind zudem IR-Strategie, Equity Story, Factsheet etc.

Der Fokus richtet sich auf Finanzmedien. Relevant sind hier Medien, welche sich schwerpunktmäßig mit den Themen Finanzen, Wirtschaft, Börse und Aktien befassen. Von zunehmender Bedeutung für die Finanzkommunikation sind digitale Medien wie Finanz-Portale, Podcasts, Blogger, Apps etc.

Die PR-Strategie einer börsennotierten Gesellschaft ist eng mit der IR-Strategie verbunden. Hierbei sind jedoch Redundanzen zu vermeiden und PR-Maßnahmen und PR-Instrumente so einzusetzen, dass diese ggf. positive Wirkung auf die IR-Strategie ausstrahlen. So können bspw. Porträts oder Interviews, die in überregionalen Tageszeitungen veröffentlicht werden, zu positiven Multiplikatoreffekten in Finanz- und Börsenmedien führen.

Zu den häufigsten Herausforderungen / Krisenfällen im IR-Bereich zählen verfehlte Umsatz- oder Gewinnprognosen. Gewinnwarnungen sowie die Absenkung von Prognosen führen bei den Stakeholdern zu Vertrauensverlusten und zu Kursruckgängen. Einhergehend mit einer negativen Berichterstattung in den Medien. In der Regel ist in diesem Fall vor allem die Vorstandsebene von einer Glaubwürdigkeitskrise betroffen.

Ein klassischer Fehler ist die Umsetzung von IR-Maßnahmen ohne im Vorfeld eine klare IR-Strategie festgelegt zu haben. Es wurde weder eine konsistente Equity Story noch Kernbotschaften definiert. Zudem erfolgte möglicherweise keine detaillierte Stakeholderanalyse, so dass sich institutionelle und private Anleger, Investoren, Analysten und Redakteure nicht angesprochen fühlen.

Ein relevanter Schritt zur Optimierung liegt darin, Finanzkommunikation nicht als reine Pflichtkommunikation zu sehen, sondern die Gesellschaft auf Basis von Storytelling von der Konkurrenz abzuheben und im Finanzmarkt sichtbar zu machen. Darüber hinaus sollten die Elemente Glaubwürdigkeit, Transparenz sowie zeitnahe und klare Kommunikation immer im Vordergrund stehen.

Es gibt eine Vielzahl von Gründen, sich externe Unterstützung zu holen. Häufig fehlen die notwendigen Kompetenzen oder einfach nur Kapazitäten. Ein klassisches Beispiel ist die regelmäßige Evaluierung und Schärfung der IR-Strategie. Auch Redetexte, Geschäftsberichte, Pflichtmitteilungen, Pressemitteilungen führen in den Earning-Seasons zu einem enormen zeitlichen Aufwand in den IR-Abteilungen.

Wissenschaftlicher Diskurs

Aus wissenschaftlicher Sicht ist Investor Relations weit mehr als die Veröffentlichung von Zahlen – IR ist ein strategisches Instrument zur Vertrauensbildung mit einem signifikanten Einfluss auf das Transaktionsvolumen sowie die Unternehmensbewertung.

Somit ist Investor Relations nicht nur Kommunikation – sondern ein interdisziplinäres Forschungsfeld zwischen Finanzwirtschaft, Kommunikationswissenschaft und Unternehmensführung.

IR-Aktivitäten können in der Wissenschaft schwerpunktmäßig unter den folgenden vier Perspektiven betrachtet werden:

  • Die Agency-Theorie (Prinzipal-Agent-Theorie)

ist ein wirtschaftswissenschaftliches Konzept, dass in der Investor Relations die Beziehung zwischen Auftraggebern (Prinzipale, z. B. Investor / Eigentümer) und ihren Beauftragten (Agenten, z. B. Vorstand / Management) analysiert. In der Regel verfügen Agenten über tiefergehende Informationen über das Unternehmen als die Prinzipale. Somit entstehen Informationsasymmetrien und möglicherweise Vertrauens- und Glaubwürdigkeitsverluste.

Hier zeigt sich die Notwendigkeit der Investor Relations. Die IR verfolgt unter anderem die nachfolgenden Ziele, um diese Asymmetrien zwischen den genannten Anspruchsgruppen auszugleichen:

  • Zeitnahe Offenlegung wichtiger Informationen (Transparenz)
  • Turnusmäßige, stetige Finanzkommunikation (Berichterstattung)
  • Reduzierung von Unsicherheiten am Kapitalmarkt (Vertrauen)
  • Die Stakeholder-Theory (Stakeholder-Theorie)

Die wissenschaftliche Theorie von R. Edward Freeman besagt, dass Unternehmen und vor allem börsennotierte Gesellschaften ihren Blick auf alle Anspruchsgruppen richten müssen. Innerhalb dieses integrativen Dialogprozesses stehen nicht nur die Aktionäre und Investoren im Fokus, sondern die Verantwortung muss auch ggü. Mitarbeitenden, Kunden, Öffentlichkeit etc. getragen werden.

In der kommunikativen Praxis verbindet sich somit die Finanzkommunikation eng mit den Bereichen Corporate Communication sowie Corporate Governance. So werden in Geschäftsberichten auch Themen wie Nachhaltigkeit, Klimaschutz und Diversität adressiert.

Zwei praxisorientierte Kommunikationslösungen sind hier z. B.:

  • Interne Kommunikation, um Akzeptanz und Vertrauen innerhalb des Unternehmens bei den Mitarbeitenden zu stärken
  • Nachhaltigkeitskommunikation, um gesellschaftliche Akteure mit relevanten ESG-Themen abzuholen
  • Legitimacy Theory (Legitimitätstheorie)

Diese Theorie legt den Fokus darauf, dass Investor Relations bzw. Finanzkommunikation nicht nur informieren muss, sondern auch Akzeptanz im Unternehmen und in der Öffentlichkeit geschaffen werden muss. Keine Legitimität – kein Vertrauen. Kein Vertrauen – kein Kapitalfluss.

Vor allem börsennotierte Gesellschaften sollten sich somit nicht nur auf wirtschaftlichen Erfolg konzentrieren. Denn wenn die Legitimität angezweifelt wird, bspw. durch Krisenfälle wie ethisches Fehlverhalten, Normenverletzungen oder Skandale, erfolgt eine Beschädigung des Images. Das Unternehmen muss kommunikativ dagegenhalten. Im besten Fall bereits im Vorfeld mittels Krisenprävention.

  • Signaling Theory (Signalisierungstheorie)

Diese Theorie ist eng mit der oben genannten Agency-Theorie verknüpft. Es bestehen Informationsasymmetrien: Vorstand / Management verfügen über interne Informationen (Zahlen, Strategie, Chancen, Risiken etc.), welche den Investoren nicht vorliegen. Diese Ungleichgewichte gilt es durch das Senden klarer und eindeutiger Signale aufzulösen.

Drei klassische Beispiele, um diese Unsicherheiten im Kapitalmarkt aufzulösen:

  • Kommunikative Signale in Form einer überzeugenden und authentischen Equity Story sowie einer klaren Guidance sollten an den Kapitalmarkt gesendet werden.
  • Finanzielle Signale sind von relevanter Bedeutung für die Investor Relations. Aktienrückkäufe und Dividendenerhöhungen senden an Investoren die Botschaft, dass die Gesellschaft eine finanzielle Stabilität besitzt.
  • ESG-Signale mittels umfassender und transparenter Nachhaltigkeitsberichte sind den Stakeholdern stetig zu übermitteln. Diese spiegeln ein verantwortungsvolles Handeln wider.

Fazit:

Investor Relations ist nicht nur die Kommunikation von Zahlen. Professionelle IR verbindet Transparenz (Agency), Dialogorientierung (Stakeholder), gesellschaftliche Verantwortung (Legitimacy) und Signalwirkung (Signaling). Diese vier Theorien sind somit ein kommunikatives Fundament einer verantwortungsvollen Finanzkommunikation und Unternehmensführung.