Veröffentlicht am: 14. April 2022Von: Kategorien: PR

Der Begriff der Content-Agentur ploppt im Netz immer mal wieder auf. Doch sind nicht alle Agenturen aus den Bereichen PR, Marketing und Werbung irgendwie Content-Agenturen? Und was ist eigentlich guter Content? Wir ordnen den Begriff für Sie ein.

Was ist eine Content-Agentur?

Social-Media-Agenturen, Werbeagenturen, PR-Agenturen: Alle machen Content. Manchmal machen Sie sogar die gleiche Art von Content. Sind deshalb alle automatisch Content-Agenturen? Klare Antwort: nein. Denn wichtig ist nicht, wie sich Agenturen selbst bezeichnen, sondern welche Dienstleistungen sie anbieten und wie Sie als Unternehmerin oder Unternehmer davon profitieren können. Zur Frage, wie Sie die passende Agentur für Ihr Unternehmen finden, haben wir an dieser Stelle schon ein paar Tipps zusammengefasst.

Viele Werbe- und Marketingagenturen sind keine Content-Agenturen für all Ihre Inhalte.

Dennoch geben Selbstbezeichnungen und Beschreibungen auf der Website der Content-Agentur erste Aufschlüsse darüber, was Sie erwarten können. Im Idealfall beschreiben die Dienstleister dort, für welche Inhalte sie stehen und wie sie arbeiten. Und da gibt es erhebliche Unterschiede. Viele Werbe- und Marketingagenturen sind keine Content-Agenturen für all Ihre Inhalte. Das müssen sie auch nicht sein. Um das zu verstehen, definieren wir zunächst, was Content, also wörtlich übersetzt Inhalt, eigentlich genau ist.

Was ist Content?

Bezogen auf das Internet bestehen Webseiten aus Content, der dafür sorgt, dass Userinnen und User die Seiten besuchen. So gut wie niemand ruft eine Webseite auf, weil er die URL oder die Bannerwerbung darauf so schön findet. Aber auch wenn Texte, Bilder und Videos ansprechend sind, müssen sie nicht zwangsmäßig guter Content sein.

Zum Content-Teil einer Website zählen:

  1. Texte
  2. Bilder
  3. Grafiken
  4. Videos
  5. Audiodateien wie Podcasts
  6. E-Books
  7. Whitepaper
  8. Interaktive Elemente wie Umfragen

Wichtig dabei ist: Sind die einzelnen Inhalte  nicht aufeinander abgestimmt, erfüllen sie die Erwartung der Userin oder des Users nicht. Oder sie werden schlicht nicht aufgerufen, da sie nicht bei Google ranken. Dann nützt Ihnen der aufwändig erstellte Content, möglicherweise sogar teuer eingekaufte Content, wenig.

Grundsätzlich sollten Sie bei der Erstellung von Content deshalb immer aus der Sicht des Users oder der Userin denken und sich drei Fragen stellen:

  1. Löst mein Content ein Problem oder bringt er die Userin oder den User inhaltlich weiter?
  2. Unterhält mein Content?
  3. Ist mein Content im Netz auffindbar?

Viele Marketing-Abteilungen möchten gerne, dass sich der Content primär um ihr Produkt oder ihre angebotene Dienstleistung dreht. Das ist legitim für viele Kanäle. Wollen Sie jedoch auch Menschen erreichen, die auf der Suche nach einer Lösung für ein bestimmtes Problem sind, sollte der angebotene Content den Fokus zunächst genau darauf setzen und die Userinnen und User Step-by-Step zu Ihrem Angebot führen.  

Unterschied Content vs. Werbung

Content ist jedoch nicht mit Werbung gleichzusetzen. Content-Agenturen erstellen Inhalte für all Ihre Kanäle: Facebook, Instagram, Webseite, Intranet usw. Dabei setzen Sie oft darauf, dass die Userinnen und User zu den Inhalten finden und nicht andersherum. Content Marketing ist hier das Stichwort. Die Inhalte sollen so interessant sein, dass die Userin oder der User sie gerne konsumiert und im besten Fall teilt.

Klassische Werbung hingegen setzt eher auf den passive Konsumentinnen und Konsumenten, die durch Plakate, Spots in Radio, Fernsehen und Internet erst darauf gebracht werden müssen, sich für ein Produkt oder eine Dienstleistung zu interessieren. Hohe Streuverluste werden eingeplant. Werbung soll die Massen erreichen – und nervt somit auch unendlich viele Menschen, da sie eben nicht zur Zielgruppe gehören, aber dennoch der Werbung ausgesetzt sind.

Eine logische Konsequenz lautet daher, dass Content-Agenturen eher im Bereich PR und Marketing zu verorten sind. Hier insbesondere in der Online-Kommunikation, da diese von den Userinnen und Usern lebt, die aktiv etwas suchen, also empfänglich sind für Inhalte. 

Welche Arten von Content bietet eine Content-Agentur an?

  • In der Regel sind die Inhalte informativer und umfangreicher als werbende Inhalte: Der absolute Klassiker unter den Content-Formaten ist der Ratgeber-Text. Millionen Seiten im Netz funktionieren nach diesem Prinzip: Am Anfang wird das Problem dargelegt. Zum Beispiel: Mein Garten ist nicht schön. Die Frage, die sich daraus ergibt, lautet: Wie kann ich ihn abwechslungsreich gestalten? Die Antwort darauf liefert ein Text mit Bildern oder Videos. Am Ende der Seite hat der User oder die Userin bestenfalls mehrere Ideen wie er oder sie den eigenen Garten nun verschönern kann. 
  • Content-Agenturen liefern Ihnen Content-Stücke, die aufeinander abgestimmt sind und Bezug nehmen: Gut gemachter Content ergänzt sich somit. Eine Seite könnte sich zum Beispiel mit der Neugestaltung eines Kinderzimmers beschäftigen. Während Bilder die Farbgestaltung illustrieren, zeigt ein Video wie ein Regal aufgebaut wird und ein Text erklärt, welche Möbelstücke in ein Kinderzimmer gehören.
  • Die Inhalte sind gut strukturiert und einfach zu erfassen: Content-Agenturen achten darauf, dass die Inhalte eine ansprechende Form haben und gerne konsumiert werden. Wesentlich dabei ist, dass die Struktur stimmt. Natürlich darf der Content dabei lang und ausführlich sein. Er sollte aber so gestaltet werden, dass die Userinnen und User schnell eine Antwort auf die Frage finden, die sie umtreibt. Als Beispiel sind hier Koch- und Rezeptseiten zu nennen. Die einen wollen mehr über die verwendeten Zutaten wissen, die anderen sind rein an den Zubereitungsschritten interessiert. Ein Inhaltsverzeichnis, Zwischenüberschriften und Anker-Links sorgen dafür, dass jede und jeder schnell dorthin findet, wo er hinmöchte.
Content Agentur

Was macht guten Content aus?

Wer mit Content unterhalten, informieren und letztlich zum Kauf anregen will, sollte vor allen Dingen nicht nerven. Umso wichtiger ist es, zu wissen, für wen man seinen Content produziert. Selbst dann, wenn man seine Inhalte von einer professionellen Content-Agentur erstellen lässt, sollten Persona immer greifbar sein. Wie Sie diese am besten anlegen und was in ein Käufer:innenprofil gehört, verraten wir Ihnen hier.

Letztlich gehört in so ein Profil auch das bevorzugte Mediennutzungsverhalten des idealen Kunden oder der idealen Kundin. So erleben aktuell Podcasts einen unfassbaren Hype, müssen aber dennoch nicht automatisch für jede und jeden relevant sein. Es verwundert zwar nicht, dass viele Unternehmen diese Form des Contents selbst produzieren oder versuchen, Menschen aus ihrem Unternehmen in bekannten Podcasts unterzubringen. Wie sinnvoll das ist, hängt aber maßgeblich davon ab, ob die Zielgruppe meines Contents überhaupt Podcasts konsumiert und wenn ja, welche genau. Eine Umfrage von OmniQuest hat zum Beispiel ergeben, dass nur 34 Prozent der Deutschen Podcasts hören. Hätten Sie gedacht, dass es so wenige sind?

Fazit

Bei der Content-Erstellung für Ihre digitalen Kanäle sollten Sie Ihre Zielgruppe mit ihren Bedürfnissen und Wünschen kennen. Versuchen Sie, zunächst zu unterhalten und zu informieren. Egal ob die Inhalte von einer Content-Agentur oder inhouse produziert wurden, die Motivation des Werbens und Verkaufens sollte bei der Erstellung nicht im Vordergrund stehen. Sie laufen sonst Gefahr, dass Ihre Inhalte nicht konsumiert werden.

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zum Autor

Julius Brockmann

Julius Brockmann ist PR-Berater in den Teams Gesundheit & Pflege sowie Konsumgüter & Dienstleistungen bei Sputnik. Vor seiner Zeit in der PR-Branche studierte er Medien und Politik an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. Seit Anfang seines Studiums arbeitet er als freier Mitarbeiter für regionale Tageszeitungen sowie Special-Interest-Titel. Privat betreibt er den Blog www.ruhrwohl.de zu den Themen Food, Interior und Reise.