„Das machen wir schon alleine.“ Befragt nach interner Kommunikation oder einem entsprechenden Konzept dazu, kann die Antwort zahlreicher Geschäftsführer oder Kommunikationsverantwortlicher eindeutiger kaum sein: Die eigenen Gefilde kenne man ja immerhin noch am besten. Man sei vor Ort einfach näher dran. Man kenne die Bedürfnisse der eigenen Leute viel besser. Man könne das von außen nur schwer beurteilen.
Sicherlich mag an dem Argument der Nähe etwas dran sein, doch beim genauen Hinsehen entpuppen sich auch die internen Kanäle oftmals als reine Kommunikationswüsten. Ein paar Beispiele gefällig? Verwaiste Intranetseiten. Informationsblockaden an den Schnittstellen einzelner Abteilungen. Mitarbeiter eines einstmals übernommenen Unternehmens erkennen die Dachmarke auch nach Jahren nicht an. Ausschließlich eine Ein-Weg-Kommunikation und zwar top-down. Schlimmer geht es nicht? Die Liste ließe sich … ja genau … endlos erweitern.
Interne Kommunikation bindet neue Generationen
Lange war interne Kommunikation das mehr als unglamouröse Stiefkind der Unternehmenskommunikation. Tolle Veröffentlichungen in einschlägigen Magazinen wie in der externen Kommunikation kann man damit meist nicht gewinnen. Und die Messbarkeit ist auch ein Problem. Beides ist bis heute natürlich immer noch schwer. Vielleicht auch deshalb nutzt bisher nur jedes zweites mittelständische Unternehmen die Möglichkeiten der internen Kommunikation. Doch ihr Stellenwert ändert sich immens – vor allem befeuert durch einen gesellschaftlichen Wandel, der sich bis in die Arbeitswelt zieht.
Von einer Anstellung auf Lebenszeit bei ein und demselben Arbeitgeber kann ein Arbeitnehmer heute keinesfalls mehr ausgehen. Mit dem Mantra der Flexibilität ist eine ganze Arbeitnehmergeneration, die heute im besten Erwerbsalter steckt, aufgewachsen. Der Wechselwille ist in der Regel da. Zudem hinterfragt die sogenannte Generation Y Unternehmensprozesse – und so auch Informationsprozesse – viel stärker als der Malocher früher. Und die volldigitalisierte Generation Z steht schon in den Startlöchern. Vor allem in Zeiten des Fachkräftemangels ergeben sich für interne Kommunikatoren ganz neue Anforderungen. So wird die interne Kommunikation zum Vehikel für das Employer Branding.