Veröffentlicht am: 11. Juni 2024Von: Kategorien: PR, Über uns

In unserem Podcast „Sputnik Hörbar – Kommunikation völlig losgelöst“ geben die Gründer und Geschäftsführer, Klaus Baumann und Maik Porsch, Einblicke in die Entstehungsgeschichte der Agentur. In der Folge verraten sie auch, wie aus einer Idee auf einer Tapete eine erfolgreiche Agentur entstanden ist, warum Maik Porsch sich noch heute bei der Firma Opel für eine Marketingaktion aus dem Jahr 2004 bedankt und wie Klaus Baumann mit einem Pitch zu „Blood Diamond“ die SZ überzeugte.

Der Podcast zum Nachhören

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2004 von Maik Porsch und Klaus Baumann auf Texel in den Niederlanden gegründet, verfolgte die Agentur Sputnik von Anfang an ein klares Ziel: Unternehmen dabei unterstützen, sichtbar und erfolgreich zu werden, und zwar mit einem Fokus auf gut aufbereiteten, journalistischen Content. Die Agentur positionierte sich somit als Mittler zwischen Unternehmen und Medien. Ihr Alleinstellungsmerkmal lag von Anfang an in der Fähigkeit, die Sprache der Medien zu sprechen, um so Türen für Unternehmen und ihre Geschichten zu öffnen.

Heute hat Sputnik fast 40 Mitarbeitende und einen breiten Kundenstamm. Trotz des Wachstums der Agentur bleibt der Journalismus ihre DNA. Die Agentur hat ihre Dienstleistungen seither kontinuierlich erweitert: Neben der PR-Arbeit gehören längst auch Fotografie, Grafikdesign und Webentwicklung zum Portfolio. Fairness, Wertschätzung und offene Kommunikation sind weiterhin wichtige Bestandteile der Unternehmenskultur. Dies spiegelt sich auch in den Kundenbeziehungen wider, in denen Transparenz und Vertrauen zentral sind.

Krisen als Chancen nutzen: Die Erfolgsstrategie von Sputnik in turbulenten Zeiten

Neben der Gründungsgeschichte und der Entwicklung der Unternehmenskultur geht es in der Podcastfolge aber auch um die Herausforderungen der vergangenen 20 Jahre: Klaus Baumann berichtet davon, wie er gelernt hat, Krisen als Chancen zu nutzen, insbesondere während der Corona-Pandemie, als Sputnik erfolgreich von jetzt auf gleich auf Arbeit im Homeoffice umstellte. Die Gründer haben zahlreiche Veränderungen und Herausforderungen erlebt, darunter auch den plötzlichen Verlust eines Großkunden. Doch anstatt sich davon entmutigen zu lassen, reagierten sie strategisch. Sie stellten die Agentur neu auf, gründeten Branchenteams und bündelten ihr Wissen, was den Umsatzeinbruch kompensierte.

Die Geschäftsführer beschreiben ihre Rolle als Unternehmer nicht als etwas Abgehobenes. Viel eher sehen sie sich als Teil eines Teams, das bestrebt ist, das Beste für das Unternehmen und seine Mitarbeitenden zu erreichen. Ihre persönlichen Einblicke in die Unternehmenskultur und ihre Strategien vermitteln nicht nur einen Einblick in das, was Sputnik ausmacht, sondern bieten auch Inspiration für andere, die ihren eigenen Weg zum Erfolg suchen. Trotz des Wandels in der Kommunikationslandschaft bleibt das Grundprinzip aus den Anfangsjahren bestehen: Wer nicht kommuniziert, bleibt unsichtbar.

Die Folge zum Nachlesen als Text-Version

Alisa Altrock: Der 20. Geburtstag ist ja schon irgendwie ein besonderer Geburtstag. Wenn ich mich jetzt an meinen zurückerinnere: Plötzlich stand da eine 2 davor und ich fühlte mich, na ja, schon ein bisschen erwachsener als zum Beispiel mit 18 oder 19. Diesen ganz besonderen Geburtstag feiern wir bei Sputnik in diesem Jahr alle zusammen, denn die Agentur gibt es nun seit 20 Jahren. Wir feiern an dieser Stelle mit einem Podcast. Herzlich willkommen also zur Jubiläumsausgabe von „Sputnik Hörbar – Kommunikation völlig losgelöst“. Mein Name ist Alisa Altrock, ich bin PR-Redakteurin hier bei Sputnik und ich habe mir die Gründer und Geschäftsführer der Agentur Sputnik, Klaus Baumann und Mike Porsch, zum Gespräch eingeladen. Hallo, ihr beiden.

Maik Porsch und Klaus Baumann: Hallo Alisa, Alisa, hi.

Alisa Altrock: 20 Jahre, da ist natürlich viel passiert, und wir lassen das heute alles gemeinsam Revue passieren und geben auch einen kleinen Ausblick in die Zukunft der Agentur. Angefangen hat ja alles mit der Gründung 2004 auf Texel in den Niederlanden, als Gegenentwurf zur klassisch werblich geprägten PR-Agentur. Sag mal, Klaus, wie kam es überhaupt zur Gründung von Sputnik?

Klaus Baumann: Ja, das war im Jahr 2004. Maik und ich hatten uns zu einem verlängerten Wochenende zum Brainstorming nach Texel zurückgezogen. Wir brachten unsere gemeinsame Biografie mit: Beide in Ostwestfalen geboren, viele Jahre im Journalismus aktiv gewesen, und auch in der PR und einigen Selbstständigkeiten tätig. Wir hatten eine Grundidee, die allerdings noch reifen musste. Unsere gemeinsamen Fähigkeiten wollten wir nutzen, um andere Unternehmen und Organisationen zu unterstützen und ihnen zu helfen, erfolgreich zu sein. Sichtbarkeit war für uns ein ganz wichtiges Stichwort – wir wollten, dass Unternehmen sichtbar werden.

Auf Texel haben wir intensiv nachgedacht und es gab auch ein bisschen niederländischen Kreativstoff – allerdings nur Heineken, Hopfen und Malz. Flipchart und Pinboards hatten wir nicht dabei, stattdessen eine meterlange Tapete, auf der wir unsere Gründungsideen festgehalten haben. Diese Tapete gibt es übrigens noch, sie ist gerade neben mir. Ich kann sie gleich noch einmal näher zeigen.

Alisa Altrock: Ja, das kann ich bestätigen – die Tapete gibt es tatsächlich, und sie liegt hier vor mir. Stand auf der Tapete eigentlich auch der Name Sputnik? Maik, wieso habt ihr euch gerade für diesen Namen entschieden?

Maik Porsch: Ja, also das war ein längerer Weg. Klaus hat unser kreatives Wochenende auf Texel ja schon geschildert. Auf der Tapetenrolle standen eine Reihe möglicher Agenturnamen, einige davon waren einigermaßen charmant, andere hingegen ziemlich flach. Am Ende landeten wir immer wieder bei einem Begriff: Sputnik.

Sputnik ist zunächst die russische Bezeichnung für Gefährte und Begleiter. Im allgemeinen Sprachgebrauch wird das Wort auch im Zusammenhang mit langjährigen Freundschaften und Beziehungen genutzt, was uns schon mal ganz gut gefallen hat. Sputnik ist seit 1957 aber auch das Symbol für den Aufbruch des Menschen ins Weltall. Diese kleine Silberkugel mit den vier Antennen steht für ein neues Kommunikationszeitalter. Auch darin haben wir uns wiedergefunden.

In der Symbiose dieser beiden Aspekte sahen wir die Blaupause, die DNA, für unsere künftige Agentur. Sputnik sollte Unternehmen und Institutionen bei der Kommunikation begleiten. Partnerschaftlich wollten wir neue Wege bei der Pressearbeit beschreiten und Signale in die Öffentlichkeit senden. Das ist auch heute noch unsere Mission.

Alisa Altrock: Also, wie ihr gerade schon erzählt habt, ihr habt ja dann zu zweit angefangen und seid eigentlich gleich voll durchgestartet, denn ihr konntet ja gleich zu Beginn einen größeren Kunden an Land ziehen. Wo habt ihr denn eure Alleinstellungsmerkmale gesehen, um überhaupt wachsen zu können?

Klaus Baumann: Ja, unsere Gründungsidee und auch die Mission standen tatsächlich auch auf der Texeltapete. Auf der einen Seite der Tapete war so ein bestimmter Typus von Unternehmen oder Organisationen beschrieben. Diese zeichneten sich in unseren Gedanken dadurch aus, dass sie ständig etwas Neues am Start hatten und immer Potenzial für journalistische Nachrichten boten. Gleichzeitig waren sie in unserer Denkweise ein bisschen ostwestfälisch, also irgendwie mundfaul und zurückhaltend. Das bedeutete, dass sie zu wenig kommunizierten und dadurch Chancen verpassten, sichtbar und erfolgreich zu werden.

Auf der anderen Seite standen die Medien, die immer auf der Suche nach spannenden Themen, regionalen Aufhängern und markanten Persönlichkeiten sind. Hier kamen wir ins Spiel: Wir sahen uns als Mittler, Brückenbauer und Botschafter zwischen den Unternehmen und den Medien. Mit unserer journalistischen DNA, die wir über viele Jahre entwickelt hatten, glaubten wir, diese Rolle erfolgreich ausfüllen zu können.

Warum wir das glaubten, auch umsetzen zu können, steht auch noch auf unserer Raufasertapete. Das sind praktisch die Alleinstellungsmerkmale, die du angesprochen hast: Wir öffnen Türen, wir sprechen die Sprache der Medien, und Unabhängigkeit war uns sehr wichtig. Glaubwürdigkeit und redaktionelles Fachwissen waren zu Beginn unsere identifizierten Alleinstellungsmerkmale. Die Tapete sagt alles.

Alisa Altrock: Ja, die Tapete sagt alles und war eigentlich der Grundstein für euren Erfolg. Heute sind wir fast 40 Mitarbeitende, und unser Kundenstamm hat sich natürlich auch wesentlich erweitert. Auch die Angebote, das Team und die Arbeitsweise sind schon anders als 2004, nicht wahr, Maik?

Maik Porsch: Klar, Klaus hat es eben geschildert, und all diese Dinge standen noch nicht auf der Tapete. Aber was geblieben ist, ist der Journalismus, der nach wie vor unsere DNA ist. Diese DNA tragen wir tief in uns, sie geht nicht einfach verloren und begleitet uns bis heute. Gleichzeitig sind auf dieser Basis zusätzliche Leistungen und Leistungsbereiche innerhalb der Agentur entstanden, die weit über reinen Journalismus hinausgehen. Über die Jahre haben wir uns in unserem eigenen Tempo natürlich weiterentwickelt, die Agentur hat sich entwickelt, wir sind gewachsen und auch zusammengewachsen.

Man muss auch schon sagen, Klaus hat es gerade erwähnt: Wir sind dabei immer den klassisch westfälischen Weg gegangen, oder wie es betriebswirtschaftlich oft genannt wird, wir sind organisch gewachsen. Die Investitionen haben wir immer aus dem Gewinn finanziert. Während im Gründungsjahr nur das geschriebene Wort und unsere Beratung im Fokus standen, sind wir heute viel breiter aufgestellt.

Recht früh gesellte sich schon die Fotografie zu unseren Angeboten dazu, hinzu kamen Grafikdesign und Webentwicklung als eigenständige Leistungsbereiche. Zudem haben wir unsere Expertise für eine Vielzahl kommunikativer Anwendungsfelder erweitert: Social Media, Krisenkommunikation, Employer Branding, um nur ein paar zu nennen. Das alles sind wir heute, und diesen Weg werden wir konsequent weitergehen.

Alisa Altrock: Ja, das ist ja schon allerhand an Veränderungen. Hat sich denn auch an der Unternehmenskultur und an den Unternehmenswerten etwas geändert, Klaus?

Klaus Baumann: Ja, auf jeden Fall. Maik hat ja beschrieben, wie wir peu à peu gewachsen sind, und was wir eigentlich mit der Gründung 2004, zumindest nicht in diesem Maße, für möglich gehalten hatten. Wir wissen natürlich auch, dass beim Wachstum oder im Wachstumsverlauf wichtige Dinge auf der Strecke bleiben können. Auf diesem Wachstumspfad war es uns immer wichtig, dass wir unsere Mitarbeitenden mitnehmen und einbinden. Das war eine ganz wichtige Voraussetzung. Wir wollten nie die Typen von Chefs sein, die euch sagen, was ihr zu tun oder zu lassen habt. Das war auch eine wichtige Einstellung.

Uns ist wichtig, fair und wertschätzend miteinander umzugehen, immer ein offenes Ohr zu haben und Meilensteine unserer Unternehmenskultur zu schaffen. Einige Begriffe fallen mir jetzt spontan ein: Gesprächsbereitschaft, Homeoffice bzw. mobile Arbeit, flexible Arbeitszeiten, Wertschätzung, Transparenz und natürlich auch Humor, viel Lachen, Freude und Zusammenhalt. Ich könnte diese Liste noch endlos erweitern, aber das sind die Kernbegriffe unserer Kultur.

Alisa Altrock: Ja, da kann ich dir absolut nur zustimmen, das ist deutlich spürbar, was du gerade gesagt hast. Dieses Wachstum und auch die Entwicklung unserer Unternehmenskultur haben natürlich direkte Auswirkungen auf die Philosophie von Sputnik in Bezug auf Kundenbeziehungen. Wie hat sich das denn im Laufe der Zeit entwickelt, insbesondere mit Blick auf die Veränderungen in der Kommunikationslandschaft? Maik, was würdest du dazu sagen?

Maik Porsch: Ja, ich glaube, die Werte, die Klaus gerade genannt hat – Transparenz, Offenheit, gegenseitiges Vertrauen – spielen natürlich auch in den Kundenbeziehungen eine wichtige Rolle. Wir legen viel Wert darauf, dass es zu Beginn eine offene Kommunikation gibt und insbesondere die Erwartungshaltung offen besprochen wird. Deswegen geben wir auch keine Versprechungen ab, nur um einen Kunden zu gewinnen. Wir können beispielsweise nicht prognostizieren, ob der Versand einer Pressemitteilung zu einer, drei oder zehn Veröffentlichungen führen wird.

In diesem Kontext weisen wir lieber auf eine Gesetzmäßigkeit hin, die sich für uns in den letzten Jahren als zentral herausgestellt hat: Wer nicht kommuniziert, bleibt im Markt unsichtbar. Trotz aller Veränderungen bei Technik und Inhalt der Kommunikation bleibt dieses Grundgesetz bestehen.

Alisa Altrock: Das ist eine sehr vernünftige Philosophie, wie ich finde. Und so etwas ist natürlich besonders wichtig in Krisenzeiten. Wenn wir von Krisenzeiten sprechen, kommen wir natürlich nicht um das Thema herum: Die Corona-Pandemie ist eine Herausforderung für uns alle, und wir mussten uns alle umstellen, auch die Unternehmen. Wie hat denn Sputnik diese Herausforderung gemeistert, vor allem im Hinblick auf die Arbeitsweise?

Klaus Baumann: Ja, Krisen sind in der Tat zu einem eher normalen Zustand geworden mittlerweile. Wir sind hier doch davon überzeugt, dass Krisen oft Chancen bieten. Ich möchte hier Max Frisch zitieren – frag mich nicht, wann er das gesagt hat: „Die Krise ist ein produktiver Zustand. Man muss nur den Beigeschmack der Katastrophe nehmen.“ Da ist tatsächlich etwas dran.

Du hattest das Beispiel der Pandemie genannt: Hätte es die Pandemie nicht gegeben, hätten wir auch nicht so schnell den Weg Richtung Homeoffice und mobile Arbeit eingeschlagen, was sich heute als sehr bewährt und viel Zufriedenheit erzeugt hat. Wir haben diese Chance genutzt, in der Agentur etabliert und damit für mehr Flexibilität gesorgt. Es war eine Krise, aber wir haben das Beste daraus gemacht.

Alisa Altrock: Ja, in 20 Jahren gab es natürlich eine Menge technologischer Veränderungen und entsprechend auch Herausforderungen für die Agentur. Könnt ihr euch denn noch an einen besonders herausfordernden Moment erinnern und wie ihr und euer Team damit umgegangen seid?

Maik Porsch: Ja, Herausforderungen gab es natürlich reichlich in den letzten 20 Jahren, und über die Typologie von Herausforderungen könnten wir sicherlich einen eigenen Podcast machen. Das wäre allerdings ein abendfüllendes Thema.

Alisa Altrock: Ja, das wäre doch mal eine gute Idee.

Maik Porsch: Ja, da gab es schon einige herausfordernde Situationen, die ich kurz skizzieren kann. Zum Beispiel gab es rein operative Herausforderungen. Im Gründungsjahr ging mein Auto kaputt und Geld für ein neues war nicht vorhanden. Dennoch hatten wir Akquisetermine, also was haben wir getan? Wir sind zu den Autohäusern gegangen und haben nach Probefahrten gefragt und diese mit unseren Terminen kombiniert. An dieser Stelle möchte ich mich übrigens recht herzlich bei der Firma Opel bedanken, die im Jahr 2004 mit der Kampagne „Deutschland macht den Opel Test“ am Start waren und ihre Fahrzeuge für 2 bis 3 Tage zur Verfügung stellten. Das war super für uns, denn wenn man ein Fahrzeug für längere Zeit benötigt, war das eine große Hilfe.

Schwieriger zu bewältigen waren allerdings die strategischen Herausforderungen. Da hatten wir auch einige. Nur wenige Jahre nach der Gründung unserer Agentur hatten wir unseren ersten Großkunden an Land gezogen. Das ist an sich noch keine Herausforderung, aber für den waren wir dann fast sechs Jahre tätig und hatten auch mehrere Mitarbeitende, die für den Kunden tätig waren. Dann kam über Nacht das Ende der Zusammenarbeit, und es fehlte fast die Hälfte unseres Umsatzes. Das kann man in der betriebswirtschaftlichen Bewertung durchaus als Katastrophe beschreiben, wie Klaus sagte. Man muss ihr nur ein bisschen den Geschmack der Katastrophe nehmen, aber es war natürlich schon eine arge Herausforderung.

Wir haben uns aber bewusst entschieden, dieses Ereignis nicht als psychologische Herausforderung zu sehen. Sonst müssten wir wahrscheinlich immer noch Traumabewältigung machen. Wir haben uns entschieden, das Ganze als strategische Herausforderung zu begreifen. Unsere Antwort auf die Situation war deswegen auch strategisch. Wir stellten uns neu auf, gründeten Branchenteams innerhalb der Agentur und bündelten darin neben unserem journalistischen Wissen auch unser Branchenwissen, das wir sukzessive aufbauten. Noch heute sind die Branchenteams ein elementarer Bestandteil unserer Agentur, und den Umsatzeinbruch von damals konnten wir damit mehr als kompensieren.

Alisa Altrock: Ja, ihr habt quasi aus dieser Krise das Beste gemacht. Wir reden jetzt die ganze Zeit von Herausforderungen, aber es gab natürlich auch in 20 Jahren Sputnik regelrechte Erfolgsgeschichten. Gibt es denn spezielle Erfolgsgeschichten, die euch rückblickend immer noch ein bisschen stolz machen?

Klaus Baumann: Oh ja, Alisa, die gibt es. Eine Geschichte, die Maik und ich nie vergessen werden, geht um eine Diamantenmanufaktur hier aus dem Münsterland. Mit dieser Manufaktur nahm unser Wunschtraum damals wirklich Fahrt auf. Zwei Dinge geschahen damals, das war übrigens 2006: In den Kinos lief der Film „Blood Diamond“ mit Leonardo DiCaprio in der Hauptrolle, und somit fuhr eine kleine Nachrichtenlokomotive durchs Land, nicht nur durch unser Land, sondern durch viele Länder natürlich.

Ich hatte zufällig, während ich im IHK-Magazin blätterte, diese Diamantenmanufaktur entdeckt und dachte, da könnte man spontan einen Zusammenhang herstellen. Ich griff also zum Hörer – damals gab es noch Hörer – und hatte den Gründer sofort in der Leitung. Den Film hatte er am Rande mitbekommen, aber sich noch nicht näher damit beschäftigt. Er sagte dann, dass das für ihn kein Problem sei, weil ihre Steine zertifiziert seien. Da habe ich spontan vorgeschlagen, das als Chance zu nutzen, um sich selbst mehr in die Öffentlichkeit zu bringen, und schon hatten wir einen Termin vor Ort.

Wir konnten den Gründer und Geschäftsführer dann tatsächlich von unserer PR-Strategie überzeugen, für die wir viel Mühe und Zeit investiert hatten. Dann hagelte es Veröffentlichungen. Die erste war in den westfälischen Nachrichten mit dem Titel „Diese Steine bluten nicht“, gefolgt von mehreren Beiträgen in der Süddeutschen. Es breitete sich überregional aus, mit Berichten im Zeit-Magazin, Manager Magazin und so weiter. Es kam zu Porträts und das war für uns im zweiten oder dritten Jahr der große Durchbruch. Wir hatten viele Referenzen, die uns vorher auf überregionaler Ebene noch fehlten, und wir wussten nun, dass das Geschäftsmodell funktionierte. Wir hatten jetzt mehr Bock denn je, auch unsere eigenen Storys in die Medien zu tragen, und das war die Nachrichtenlokomotive, an die wir uns drangehängt hatten. Das ist ein tolles Beispiel, das wir so schnell nicht vergessen werden.

Alisa Altrock: Ja, Mensch Klaus, von der Erfolgsstory höre ich ja zum ersten Mal. Wow, kann ich da nur sagen. Aber das ist ja nur ein Beispiel für eine Erfolgsstory bei Sputnik, und wir wollen natürlich auch weiterhin viele weitere Erfolge feiern. Eine Grundvoraussetzung dafür ist, dass wir immer up to date sind. Was tut denn Sputnik dafür, damit das Team immer auf dem neuesten Stand bleibt und innovative Lösungen für Kunden bietet? Maik?

Maik Porsch: Ja, zunächst einmal gilt es, wachsam zu sein und die Dinge mitzubekommen, die um einen herum passieren. Aber um vielleicht noch ein bisschen näher darauf einzugehen: Der Ausbau unserer Fähigkeiten sowie die Suche nach innovativen Lösungen für Kunden hat natürlich keine Endhaltestelle, und das liegt allein schon am Milieu, in dem wir uns bewegen. Die Kommunikationslandschaft befindet sich in einem stetigen Wandel, und hier gilt es, die relevanten Veränderungsprozesse frühzeitig zu erkennen, um daraus wertvolle und abbildbare Leistungen für unsere Kunden zu formen. Darin sehen wir einen zentralen Faktor für den zukünftigen Erfolg. Und wo wir bei den abbildbaren Leistungen sind, sind wir auch schon ganz nah am zweiten Faktor: dem lebenslangen Lernen, was für uns als Agentur, aber auch für jeden einzelnen Mitarbeitenden, eine zentrale Aufgabe ist.

Damit das nicht nach dem Zufallsprinzip abläuft, haben wir vor vielen Jahren die Sputnik Akademie gegründet. Ging es anfangs um reine interne Wissensvermittlung, so ist die Aus- und Weiterbildung unserer Mitarbeitenden heute viel weiter gefasst. Es geht um interne und externe Qualifizierungen, um Befähigung, um Einzelcoachings, Persönlichkeitsentwicklung und Teamentwicklung. Auch da gibt es keine Endhaltestelle.

Es gibt aber zumindest in meiner Wahrnehmung noch einen weiteren, einen dritten Punkt, der mindestens genauso wichtig ist wie die beiden anderen. Und zwar geht es um das Thema Mindset – um ein positives Mindset, um eine optimistische und wertschätzende Grundhaltung. Warum ist das so wichtig? Weil ein positives Mindset dabei hilft, uns als Agentur fit zu machen, um den großen Herausforderungen dieser Zeit zu begegnen, resilient zu werden und widerstandsfähig zu sein. Auf dieser Basis können wir Lösungen für immer komplexere Herausforderungen finden. Zudem fördert ein positives Mindset auch eine motivierende und unterstützende Unternehmenskultur, die Mitarbeitende und Kunden gleichermaßen anspricht.

Alisa Altrock: Apropos positives Mindset: Wie seht ihr beide eigentlich als Gründer und Unternehmerpersönlichkeiten?

Klaus Baumann: Ich würde sagen, wir sind so etwas wie „normale“ Unternehmer, ähnlich wie Jürgen Klopp, als er bei Liverpool angefangen hat, und gesagt hat: „I’m a normal one.“ Ich würde uns in dieser Hinsicht ähnlich beschreiben. Es ist wichtig, dass man nicht abgehoben ist und über allem schwebt. In diese Richtung würde ich uns auch lenken.

Was auch wichtig ist: Unternehmer sollen am Unternehmen arbeiten und weniger im Unternehmen, also eher strategisch als operativ. Das gelingt natürlich nicht immer, auch wenn man sich das wünscht. Dennoch haben wir in den letzten Jahren deutlich mehr Aufgaben delegieren können, um diesem Ziel näher zu kommen. Wir haben mehr strategisch als operativ gearbeitet, und damit behaupte ich, dass wir mehr Power, Effizienz und auch mehr Change in die Agentur bringen konnten. Wir haben die Zeit dafür freigeschaufelt. Maik, wie siehst du das?

Maik Porsch: Ja, du hast gerade eine Analogie zu Jürgen Klopp herangezogen, und daran kann ich mich natürlich gut wiederfinden als „normal one“ und trotzdem erfolgreich. Aber Spaß beiseite. Wenn du gesicherte Aussagen haben willst über meine Unternehmerpersönlichkeit, solltest du natürlich nicht mich fragen, sondern die Menschen um mich herum.

Wenn ich mich selbst so betrachte, dann sehe ich mich schon eher als universell aufgestellt. Ein Unternehmer, der gerne eigene oder auch fremde Ideen zum Leben erweckt. Viel davon hängt eben auch vom Mindset ab, und ich möchte einfach als Unternehmer meinen Teil dazu beitragen, dass in den Menschen um mich herum ein positives Mindset entstehen und gedeihen kann.

Alisa Altrock: Okay, kommen wir zur abschließenden Frage. Was sind denn eure persönlichen Hoffnungen und Ziele für die Zukunft?

Klaus Baumann: Ja, Maik, jetzt behaupte ich mal schon wieder etwas über uns beide: Ich behaupte jetzt mal, wir sind gnadenlose Optimisten, sonst hätten wir uns vor 20 Jahren nicht so weit vorgewagt mit der Gründung. Schließlich haben wir an uns geglaubt und auch an das Geschäftsmodell. Wie gesagt, die Tapete ist schuld, und wir haben uns letztendlich im Markt etabliert. Unsere Mission ist tatsächlich wahr geworden und genauso willkommen, wie wir es uns vorgestellt hatten. Ein tiefes Dankeschön geht an dieser Stelle auch an alle unsere Mitarbeitenden, sowohl aktuelle als auch ehemalige, die dazu beigetragen haben. Über die 20 Jahre ist ein großartiger Zusammenhalt entstanden, und das ist uns wichtig.

Maik Porsch: Dem kann ich mich natürlich nur anschließen. Alleine hätten wir Sputnik nicht entwickeln oder so groß machen können. Deshalb gilt unser Dank natürlich ganz besonders denjenigen, die uns auf diesem Weg begleitet haben oder immer noch begleiten. Wir sind von Natur aus optimistisch und lassen uns auch nicht von Krisen aufhalten. Wir wollen uns stetig weiterentwickeln und nicht stehen bleiben. Kommunikation ist nach wie vor unser Ding, und deshalb blicke ich dankbar zurück auf diese 20 Jahre Sputnik und freue mich genau auf das, was noch vor uns liegt. Das ist ja das eigentlich Spannende.

Alisa Altrock: Ja, na dann, auf die nächsten 20 Jahre mit hoffentlich ganz vielen weiteren Erfolgsgeschichten, viel Wachstum und vor allem zufriedenen Kunden.

Das war die Jubiläumsausgabe von „Sputnik Hörbar – Kommunikation völlig losgelöst“ zum 20-jährigen Bestehen der Agentur mit den Gründern und Geschäftsführern Maik Porsch und Klaus Baumann. Vielen lieben Dank euch beiden für das interessante und sehr angenehme Gespräch.

Mein Name ist Alisa Altrock und ich sage auf Wiederhören.

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zum Autor

Julius Brockmann

Julius Brockmann ist PR-Berater. Er leitet die Unternehmenskommunikation bei Sputnik und ist Volo-Betreuer. Vor seiner Zeit in der PR-Branche studierte er Medien und Politik an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. Seit Anfang seines Studiums arbeitet er als freier Mitarbeiter für regionale Tageszeitungen sowie Special-Interest-Titel. Privat betreibt er den Blog www.ruhrwohl.de zu den Themen Food, Interior und Reise.