Veröffentlicht am: 8. Februar 2022Von: Kategorien: Content Marketing

Das Kundenmagazin gilt als wichtiges Sprachrohr der externen Kommunikation. Die Inhalte mögen von Unternehmen zu Unternehmen variieren, eins jedoch ist und bleibt wichtig: Eine ansprechende Gestaltung. Denn wer seine Kundinnen und Kunden erreichen möchte, muss auf den ersten Blick ins Auge fallen. Und wie heißt es so oft? Schönheit zieht an, Charakter hält fest. Ein Sprichwort, das sich durchaus auf das PR-Instrument übertragen lässt. Doch was müssen Mediengestalterinnen und Mediengestalter beachten, um ein Kundenmagazin in einen echten Eye-Catcher zu verwandeln? 

Sie kennen die klassische Situation im Wartezimmer: Sie haben einen Termin und warten seit 20 Minuten, dass Ihr Name fällt. Ihnen wird langweilig. Auf einem Tisch liegen zehn verschiedene Magazine. Für welches entscheiden Sie sich? Vermutlich greifen Sie instinktiv nach dem Magazin, welches Sie optisch anspricht. Auch wenn Redakteurinnen und Redakteure die These nicht hören wollen: Der Inhalt ist oft zweitrangig. Ähnlich wie bei dieser uns allen bekannten Situation verhält es sich mit dem Kundenmagazin. Auch wenn jedes Magazin unterschiedlich ist und das Design sich unterscheidet, lassen sich einige allgemeine Aussagen treffen. Denn auch die kreativsten Köpfe brauchen Regeln und Kriterien, an die sich halten. Eine Möglichkeit, um die Grundlagen zu erlernen, sind Weiterbildungen an speziellen Instituten.

Elvis Mock-Up
Das Kundenmagazin der ELVIS AG

Kriterien für ein gut gestaltetes Kundenmagazin

  • Klare Seitengestaltung: Jede Doppelseite hat eine klare Struktur, die anhand eines Gestaltungsrasters festgelegt wird. Die Seite ist nicht überladen und lenkt die Leserin oder den Leser durch die Texte.
  • Roter Faden: Durch wiederkehrende Designelemente zieht sich ein klar erkennbarer roter Faden durch das Magazin.
  • Geeignete Typografie: Verschiedene Textebenen heben sich durch unterschiedliche Schriften voneinander ab. Aber Achtung: Bei mehr als zwei verschiedenen Schriftarten wird die Seite schnell unübersichtlich. Setzen Sie stattdessen auf verschiedene Schriftschnitte, um die Textebenen zu definieren.
  • Lesbarkeit: Abstände und geeignete Schriften sorgen für eine gute Lesbarkeit.
  • Themenspezifisch: Das Design ist auf das Thema abgestimmt und bringt die Texte zur Geltung.

Das Kundenmagazin im Corporate Design

Eine wichtige Richtlinie für die Gestaltung bietet das Corporate-Design-Manual (kurz: CD-Manual) eines Unternehmens. In einem CD-Manual ist bis ins Detail festgelegt, welche Farbtöne in der Gestaltung von Magazinen, Werbemitteln und Co. verwendet werden sollen. Dies ist wichtig für den Wiedererkennungswert des Unternehmens: Wer Punkte in Magenta sieht, denkt direkt an die Telekom, das goldene M steht für McDonald’s. Farben helfen uns, Botschaften zu verankern. Ein festgelegtes CD-Manual ist also quasi Pflicht für jedes Unternehmen und dient auch als Basis für das Kundenmagazin.

Denn das Magazin erscheint oft nicht einmalig, sondern in regelmäßigen Intervallen. Ob nun monatlich, quartalsweise oder auch jährlich – der zeitliche Abstand hängt von verschiedenen Faktoren ab. Eins jedoch steht fest: Die Kundinnen und Kunden sollen auf den ersten Blick erkennen, dass es sich um ein Magazin des Unternehmens handelt. So sind die Farben der Überschriften genauso festgelegt wie die Logos und die eingesetzten Schriftarten.

Abstimmung zwischen Grafik und Redaktion

Bindung, Druckdatenblatt, Seitenumfang: Die Liste an Informationen, die die Grafik zur Erstellung eines Kundenmagazins braucht, ist lang. Denn das gut gestaltete Kundenmagazin ist das Resultat langer Abstimmungen zwischen der Grafik, der Redaktion und dem Unternehmen. Erst wenn alle Materialien beisammen sind, hat die Grafik die verantwortungsvolle Aufgabe, Texte und Bilder in Form zu bringen. Der meistbegangene Fehler in der Mediengestaltung ist es, einfach loszulegen. Für ein gut gestaltetes Magazin benötigt es mehr als reine Kreativität. Viel mehr ist ein Konzept gefragt, damit Text und Grafik eine Einheit bilden können. Schon vor der Gestaltung klärt die Mediengestalterin oder der Mediengestalter wichtige Fragen:

  1. Wie viele Seiten sollen gestaltet werden?
  2. Welche Botschaft soll der Artikel transportieren?
  3. An wen wendet sich der Text?
  4. Welche Bilder und Grafiken stehen zur Verfügung?

Besonders die Bildsprache sticht in dem Kundenmagazin sofort ins Auge und ist dementsprechend wichtig. Denn Bilder wecken Emotionen und Interesse. Sie helfen, eine Bindung zu der Leserin und dem Leser aufzubauen. Eine einheitliche Bildsprache hilft der Zielgruppe, dem roten Faden zu folgen. Im Idealfall lassen sich Parallelen zwischen den Bildern erkennen: Sie zeigen ähnlichen Motiven, gleiche Perspektiven, festgelegte Unschärfen oder sind mit dem gleichen Filter bearbeitet.

Ist die Bildsprache festgelegt und das Bild an der richtigen Stelle platziert, geht es um die Auflösung. Grundsätzlich gilt: Je höher die Auflösung ist, desto besser. Denn im Zweifel lässt sich die Bildgröße mit wenigen Klicks reduzieren. Für einen optimalen Druck sollte jedes Bild in einer Auflösung von mindestens 150dpi vorliegen. Das richtige Farbprofil für den Druck ist CMYK, während sich für Onlineformate vor allem das Profil RGB eignet.

5 Tipps zur Gestaltung eines Kundenmagazin

1. Lassen Sie bewusst Freiräume

Auch leere Passagen sind gestaltete Seitenbereiche. Versuchen Sie nicht, möglichst viele Informationen und Bilder auf eine Seite zu quetschen. Das wirkt dann oft überladen – die Betrachterin oder der Betrachter fühlt sich überfordert und hat keine Lust, das Magazin zu lesen. Arbeiten Sie stattdessen mit Freiräumen und geben Sie Ihrer Zielgruppe etwas Luft. Das lockert die Seite auf und bringt die ausgewählten Bilder besser zur Wirkung.

2. Arbeiten Sie mit dunklen Bildrändern

Wenn die Bildsprache festgelegt ist, geht es um die Bearbeitung. Die Bildwirkung kann durch abgedunkelte Bildränder verstärkt werden. Die dunklen Ränder verleihen dem Bild mehr Tiefe und bilden einen Kontrast zum Text.

3. Verwenden Sie Linienraster

Wenn Inhalte und Reihenfolge festgelegt sind, geht es um die Ordnung und eine ruhige Wirkung der Seite. Sogenannte Grundlinienraster legen fest, dass die Schriften immer an der gleichen Stelle und im gleichen Abstand stehen. Auch die Abstände zwischen Text und Bildern sind so definiert. Nur mit der exakten Ausrichtung wirkt die Seite strukturiert. Es entsteht Ordnung.

4. Beachten Sie Aufbau und Dramaturgie

Editorial, Impressum, Titelstory: Jedes Magazin besteht aus mehreren Bausteinen. Sie sorgen für eine Struktur und geben Orientierung. Eine wichtige Aufgabe der Magazingestaltung ist die Strukturierung der Beiträge: Welcher Beitrag kommt an welcher Stelle gut zur Geltung? Machen Sie sich bereits vor der Gestaltung eine Übersicht mit den Beiträgen und den Seiten, um den Überblick zu behalten.

5. Setzen Sie sich mit der Botschaft auseinander

Welche Botschaft soll das Magazin übermitteln? Auch wenn Ihnen durch das CD-Manual Grenzen gesetzt sind, haben Sie viele Möglichkeiten in der Gestaltung, die sich auf die Botschaft auswirkt. Eine ruhige Bildsprache beispielsweise kann die Wirkung eines Kundenmagazins maßgeblich beeinflussen. Sie sollten die Botschaft kennen und sich mit der Zielgruppe auseinandersetzen, bevor Sie das Layout gestalten.

Fazit: Mit Struktur zum Kundenmagazin

Ein gut gestaltetes Kundenmagazin fällt ins Auge und schafft Aufmerksamkeit. Einige einfache Tipps helfen, damit die Gestaltung gelingt und das Magazin die gewünschte Botschaft vermittelt. So ist es wichtig, nicht einfach loszulegen – Halten Sie sich direkt zu Beginn an eine Struktur, die sich durch das gesamte Magazin zieht. So stellen Sie sicher, dass Design und Text eine Einheit bilden und ein stimmiges Gesamtbild entsteht. 

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zur Autorin

Lisa Dlugosch

Lisa Dlugosch ist PR-Beraterin bei Sputnik. Nach ihrem Bachelorabschluss in Journalismus und Public Relations zog es sie aus dem Ruhrgebiet nach Münster. Hier studierte sie im Master Strategische Kommunikation an der WWU. Inspiration findet Lisa in der Natur: An den Wochenenden geht sie wandern oder fährt Ski – um sich an den Arbeitstagen mit freiem Kopf und Motivation dem Schreiben zu widmen.