Veröffentlicht am: 20. März 2023Von: Kategorien: PR

Wer sichtbar sein will, muss Content liefern. Dafür aber jedes Mal bei Null anzufangen, sich neue Inhalte zu überlegen und gut laufende Beiträge im Archiv versinken zu lassen, ist zeitaufwändig und schade um das Potenzial bestehenden Contents. Durch Content Recycling können Sie Ihre alten Inhalte wiederverwerten, steigern deren Reichweite und sparen sogar Zeit.

Was ist Content Recycling?

Beim Content Recycling – auch Content Repurposing genannt – geht es darum, bereits veröffentlichte Beiträge in neuer Form wiederzuverwerten. Sie können Ihre Inhalte in neue Formate übersetzen, auf anderen Kanälen veröffentlichen und damit weitere Zielgruppen erreichen. Dafür können Sie zum Beispiel die Key Facts aus einem Blogbeitrag auf Ihren Social-Media-Kanälen posten. So haben wir schon einmal die wichtigsten Punkte aus unserem Blogbeitrag zum Thema „Wie finde ich die richtige Agentur?“ als Checkliste auf Instagram veröffentlicht. Es lassen sich auch aber auch Whitepaper-Kernaussagen zu Infografiken verarbeiten oder Videoinhalte zu Pressemitteilungen – Ihrer Fantasie sind dabei kaum Grenzen gesetzt.

Beim Content Recycling geht es darum, alte Inhalte zu Neuen zu verarbeiten – ganz im Sinne des „Recycling“-Begriffs.

Zum Verwechseln ähnlich: Content Republishing und Content Remastering

Nicht zu verwechseln ist Content Recycling mit den ähnlich klingenden Ansätzen des Content Republishings und des Content Remasterings. Beim Content Republishing geht es darum, bereits veröffentlichte Beiträge eins zu eins oder mit nur minimalen Veränderungen noch einmal zu posten, etwa, um eine neue Zielgruppe zu erreichen. Content Remastering bedeutet, bestehende Inhalte zu überarbeiten. Das kann zum Beispiel heißen, bei alten Blogbeiträgen lediglich die Bilder auszutauschen oder genannte Zahlen zu erneuern. Beim Content Recycling geht es eher darum, alte Inhalte zu neuen zu verarbeiten – ganz im Sinne des „Recycling“-Begriffs.

Vorteile des Content Recyclings

In erster Linie ist Content Recycling zeitsparend. Statt eine aufwändige Themenrecherche zu betreiben, können Sie an einem bestehenden Grundgerüst ansetzen. Damit haben Sie mehr zeitliche Kapazitäten, die Sie in die Suchmaschinenoptimierung, die inhaltliche Qualität der Texte oder in das Brainstorming neuer Ideen setzen können.

Mit Content Recycling können Sie…

  • das Potenzial Ihres Contents voll ausschöpfen,
  • die Lebensdauer Ihrer Beiträge verlängern,
  • verhindern, dass Ihre interessanten Inhalte im Blogarchiv oder in den Tiefen der sozialen Medien untergehen,
  • durch interne Verlinkungen die Sichtbarkeit ihrer Beiträge erhöhen und deren Google Ranking erhöhen,
  • und sich als Experte positionieren, indem Sie bestimmte Themen immer wieder in neuer Form kommunizieren oder veraltete Informationen aktualisieren.

Wenn Sie die Inhalte eines Artikels, den Sie in einem Fachmedium publiziert haben, an die jeweilige Plattform angepasst auf sozialen Medien kommunizieren, machen Sie diese zudem einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich, die dadurch auf Sie aufmerksam werden kann.

Kann ich jetzt einfach alle Inhalte wiederverwerten?

Auch, wenn Content Recycling vielversprechend klingt, sollten Sie nicht wahllos alle Inhalte auf allen Kanälen verbreiten oder jedes Thema voll ausreizen. Denn auch hier gilt: Qualität über Quantität. Wenn ein Beitrag schon bei der ersten Veröffentlichung verhältnismäßig schlecht lief, wird er in anderer Form vermutlich nicht interessanter. Falls Sie unbedingt noch einmal etwas zum selben Thema veröffentlichen möchten, lohnt es sich hier, die Zeit zu investieren und das Ganze noch einmal ganz neu anzugehen.

Auch von Content Republishing ist in vielen Fällen abzusehen: Ihren Leser:innen könnte auffallen, wenn Sie eins zu eins denselben Beitrag schon einmal auf einem anderen Kanal gesehen haben. Und Suchmaschinen merken das auch. Wenn Sie Inhalte übernehmen wollen, verpacken Sie diese daher lieber in eine neue Form, zum Beispiel, indem Sie im Dezember einen Jahresrückblick posten à la „Das waren unsere beliebtesten Blogposts“ oder „Diese Reels erhielten die meisten Likes“.

Zudem sollten Sie das Recycling von Themen vermeiden, die nur von kurzfristiger Relevanz waren. Tipps und Tricks fürs Homeoffice, die zu Beginn der Corona-Pandemie gut ankamen, interessieren zum Beispiel im Jahr 2023 vermutlich niemanden mehr. Auch die Vorstellung Ihrer neuen Mitarbeiterin möchte ein halbes Jahr später vermutlich keine:r ein zweites Mal lesen. Dass Sie als Unternehmen vor ein paar Jahren mal eine Auszeichnung gewonnen haben, kann je nach Kontext auch deutlich an Nachrichtenwert verloren haben.

Recyclen Sie Ihre besten Inhalte

Stattdessen sollten Sie versuchen, aus Ihren beliebtesten Beiträgen das Meiste herauszuholen. Welcher Blogbeitrag erzielte den größten Traffic, welcher LinkedIn-Post wurde am häufigsten geteilt, welches Instagram-Reel erhielt die meisten Likes? Daran sehen Sie, welche Themen und Formate gut laufen und was Ihre Zielgruppen interessiert.

Recyclen Sie daher am besten Content, der gut ankam und von langfristiger Relevanz ist. Dabei spricht auch nichts gegen Content Remastering: Aktualisieren Sie beliebte ältere Blogbeiträge, indem Sie sie um neue Informationen ergänzen, überholte Fakten korrigieren oder veraltetes Bildmaterial durch neues ersetzen. Den Beitrag können Sie dann unter einem neuen Datum veröffentlichen, wenn dieser viele neue Inhalte bietet. Damit erhöhen Sie seine Sichtbarkeit bei Google und Sie können in den sozialen Medien darauf verweisen – Stichwort Recycling.

Aus gut laufenden Bloginhalten können Sie zudem eine Content-Serie erstellen. Veröffentlichen Sie dafür einzelne Blogbeiträge oder Social-Media Posts, die sich jeweils auf einen bestimmten Teilaspekt des ursprünglichen Beitrags fokussieren.

Zwei letzte Tipps

Bevor Sie Ihren Content recyclen, remastern oder auch republishen: Schauen Sie sich den Originalbeitrag noch einmal genau an. Fallen Ihnen noch Rechtschreib- oder Grammatikfehler auf, die Sie beim ersten Mal übersehen haben? Stimmt mit der Formatierung alles? Funktionieren die Links? Falls sich Fehler eingeschlichen haben sollten, können Sie vermeiden, diese zu wiederholen. Dabei lohnt es sich auch, auf die Inhalte zu schauen: Werden Fakten genannt, die inzwischen als überholt gelten? Steht Ihr Unternehmen weiterhin hinter den Positionierungen, die der Beitrag einnimmt?

Wenn alles passt, können Sie sich ans Recycling machen. Beachten Sie dabei aber, dass nicht jedes Thema für jedes Medium geeignet ist und nicht jedes Format überall gleich gut ankommt. Passen Sie Ihre Inhalte dahingehend an, dass Sie für Ihre Zielgruppe und die jeweils gewählte Plattform gut funktionieren.

Fazit

Content Recycling bietet viele Vorteile. Durch die Wiederverwertung Ihrer Inhalte sparen Sie Zeit, können an Themen anknüpfen, die Ihre Zielgruppe in der Vergangenheit bereits gut fand, und Sie erhöhen Ihre Sichtweite als Experte. Dabei sollten Sie jedoch darauf achten, Ihre Inhalte so aufzubereiten, dass sie auch in neuer Form einen Mehrwert bieten. Und: Content Recycling ist nicht alles. Wenn Sie immer wieder dieselben Inhalte neu verpacken, kann es so wirken, als würden Ihnen keine neuen Themen mehr einfallen. Achten Sie also auf eine gute Mischung und verwenden Sie die Zeit, die Sie beim Content Recycling einsparen, auch für das Brainstorming neuer Inhalte.

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zur Autorin

Lena Hohlstein

Lena Hohlstein ist PR-Volontärin bei Sputnik. Die Berlinerin zog nach ihrem Bachelorabschluss der Kommunikationswissenschaft von Erfurt nach Münster und studierte hier Strategische Kommunikation an der WWU. Privat ist sie entweder mit einem Buch in der Hand, beim Wandern oder in einem Café zu finden.