Veröffentlicht am: 1. August 2023Von: Kategorien: PR

PR ist nicht gleich PR. Allein die Auswahl an verschiedenen Formaten, Zielgruppen und Plattformen zeigt: Ein Unternehmen hat vielfältige Möglichkeiten, um sich nach außen zu positionieren und durch PR seine Ziele zu erreichen. Je nach Branche sind verschiedene Formate gefragt, unterschiedliche Herangehensweisen gängig. So gelten besonders im Bereich der Industrie Regeln, die sich Kommunikationsexpertinnen und -experten vor Augen führen sollten.

Welche Zielgruppe möchten Sie erreichen? Welche Botschaften wollen Sie kommunizieren? Welche Kanäle werden Sie in Zukunft nutzen? – Zu Beginn jedes Unternehmensauftrittes steht eine Kommunikationsstrategie. Diese ist unbedingt notwendig, damit die Kommunikation dazu beiträgt, die Ziele des Unternehmens zu erreichen. Diese Aussagen dürften wenig überraschen, sie gehören zu den goldenen Regeln und absoluten Basics der Pressearbeit.

Dementsprechend auch wenig überraschend: Die Kommunikationsstrategie ist für alle Unternehmen, die PR betreiben, wichtig – unabhängig von der Unternehmensgröße und der Branche, in der das Unternehmen aktiv ist. Hier lohnt sich jedoch ein detaillierter Blick hinter die offensichtliche Vorgehensweise: Wenn die Logik des Kommunikationskonzeptes branchenübergreifend angewendet wird, wo liegt dann der Unterschied zwischen Industrieunternehmen und anderen Betrieben?

PR für die Industrie:
Fachwissen ist das A und O  

Was Unternehmen in der Industrie besonders auszeichnet, lässt sich durch ein einziges Wort zusammenfassen: Komplexität. Denn hinter Technologien stecken lange Entwicklungsprozesse und vielfältige Faktoren, die zu Neuheiten führen. Produkte werden entwickelt, im Hinblick auf Klimaschutz optimiert und Prozesse ständig erneuert.

Im Zuge der Pressearbeit reicht es nicht, bloß das Produkt vorzustellen. Denn, und das ist die nächste Besonderheit, die Kommunikation richtet sich vor allem an Zielgruppen, die sich gut auskennen. Die Rede ist von Fachpublikum. Diese Zielgruppe weiß durch einen technischen Hintergrund wie beispielsweise ein Studium oder jahrelange Berufserfahrung oft besser über die Technologien Bescheid als die Kommunikationsexpertin oder der Kommunikationsexperte. Gefragt sind dementsprechend keine oberflächlichen Informationen über ein neues Produkt. Und hier liegt die Herausforderung: Die PR-Akteur:innen müssen sich mit dem Fachbereich so gut auskennen, dass sie in der Lage sind, komplexe Sachverhalte und Technologien fachgerecht und dabei gut verständlich zu kommunizieren.

Dazu sind vor der Erstellung eines Textes oder anderen Formaten umfassende Recherchen nötig. Diese gehen in den meisten Fällen über Literatur- oder Onlinerecherchen hinaus. Im Optimalfall stehen Ansprechpartnerinnen oder Ansprechpartner des Unternehmens zur Verfügung, die zu einem Rechercheinterview bereit sind. Die Folge von umfassenden Recherchen und Fachgesprächen mit geschultem Personal ist ein erhöhter Zeitaufwand, den die Pressearbeit für Industrieunternehmen mit sich bringt. Die dabei gewonnenen Informationen werden von PR-Akteur:innen in verschiedenen Formaten kommuniziert.

In der PR für Industrieunternehmen stehen wir damit vor folgenden Herausforderungen:

  • komplexe Technologien müssen verständlich erklärt werden
  • Leser:innen sind meist fachlich sehr versiert
  • Texte sollten präzise sein und gut lesbar
  • Aufwändige Recherchegespräche kosten viel Zeit und Kapazitäten

Geeignete Formate für PR-Maßnahmen der Industriebranche

Wer für Industrieunternehmen Botschaften kommunizieren will, befindet sich oft im B2B-Bereich.  Eng damit verbunden sind Fachmagazine, die sich besonders detailliert mit Technik beschäftigen. Darunter sollen die PR-Texte in den Fachmagazinen abgedruckt werden, müssen die Texte dementsprechend aufbereitet sein. Zwei geeignete Formate dafür sind der Fachbeitrag und der Anwenderbericht.

Der Fachbeitrag geht auf ein neues Produkt oder eine Technologie ein. Er ist technisch geschrieben und beinhaltet viele spezifische Informationen zu einzelnen Bestandteilen und neuen Technologien. Ein umfangreicher Fachbeitrag kann bis zu 10.000 Zeichen beinhalten und erstreckt sich über mehrere Seiten. Auch Zitate von Expertinnen und Experten sind gern gesehen.

Der Anwenderbericht beschreibt die Verwendung eines Produkts oder einer Innovation in der Praxis. Dabei wird die Einbindung der Technologie in Unternehmensprozesse beschrieben. Im Fokus stehen die Vorteile, die die Nutzung mit sich bringt. Auch in diesem Format werden technologische Hintergründe beschrieben – im Mittelpunkt des Textes steht jedoch das Unternehmen, das das Produkt verwendet. Zitate von Personen aus dem Unternehmen sind gängig. Ähnlich wie der Fachbeitrag kann auch der Anwenderbericht sehr umfangreich ausfallen. Die Vorbereitungen für diese Textform sind oft sehr aufwändig und umfassend, da viele verschiedene Interviews geführt werden müssen. Der Aufwand lohnt sich, denn für das Industrieunternehmen sind Anwenderberichte gleichzeitig Best-Practice-Beispiele und Referenzen, die von Fachmagazinen oft gern gedruckt und verbreitet werden.

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Neben den beiden besonderen Textformaten, die die PR für Industrieunternehmen von anderen Branchen abgrenzt, sind gängige Maßnahmen auch hier denkbar. Pressemitteilungen über Personalien, Produkte oder Messeauftritte sind genauso möglich wie die Aufbereitung von Themen in den sozialen Medien.

Fazit: Auch für Industrieunternehmen sind die Basics der PR das A und O. Am Anfang steht ein Kommunikationskonzept, das anschließend in Form von verschiedenen Formaten in unterschiedlichen Medien umgesetzt wird. Pressearbeit für die Industrie zeichnet sich besonders durch einen erhöhten Zeitaufwand aufgrund der besonderen Komplexität der Themen aus. Fachbeiträge und Anwenderberichte sind geeignete Formate, in denen sich die komplexen Themen umfassend erklären lassen.

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zur Autorin

Lisa Dlugosch

Lisa Dlugosch ist PR-Beraterin bei Sputnik. Nach ihrem Bachelorabschluss in Journalismus und Public Relations zog es sie aus dem Ruhrgebiet nach Münster. Hier studierte sie im Master Strategische Kommunikation an der WWU. Inspiration findet Lisa in der Natur: An den Wochenenden geht sie wandern oder fährt Ski – um sich an den Arbeitstagen mit freiem Kopf und Motivation dem Schreiben zu widmen.