Veröffentlicht am: 12. Juni 2018Von: Kategorien: PR

Folgende Situation. Nur einmal angenommen. Ich stehe auf einer Party und habe so gar keine Lust auf Smalltalk. Vor allem nicht auf die Königsfloskel unter den Floskeln: „Und, was machst du so?“. Dann würde ich mir vielleicht – rein theoretisch – den Spaß gönnen und sagen: „Ich arbeite in einer Kommunikationsagentur“ (um zehn Jahre verjüngt würde ich „Agency“ sagen). Punkt.

Keine weitere Erläuterung. Nach ein paar Sekunden unsicheren Taxierens käme aus meinem Gegenüber vermutlich ein etwas zu langgezogenes „ahaaa …“, verbunden mit einem wissenden Nicken, Unterlippe vorgeschoben, Brauen gerunzelt. Die Augen allerdings verrieten totale Ratlosigkeit. Doch schon ist der Moment vorbei, einfach nachzufragen. Könnte ja peinlich sein. Denn, mal ehrlich:

Was bitteschön ist an „Kommunikationsagentur“ nicht verständlich?

Das Wort Kommunikation kennen Sie, das Wort Agentur auch. Also sollte doch klar sein, was wir so machen. Aber zugegeben: „Kommunikationsagentur“ bedeutet alles und nichts. „Medienarbeit“, „Kreativagentur“ oder „Agency“ sind ebensolche Kaugummibegriffe. Sie werden von PR-, Werbe- und Marketingagenturen häufig benutzt und sind ähnlich präzise wie der jugendliche Wunsch, später einmal „irgendwas mit Medien“ zu machen. Trotzdem ist der Gebrauch dieser Oberbegriffe manchmal unumgänglich. Um den schier unendlichen Wust an Ausrichtungen und Leistungen zusammenzufassen. Und um sich einem Berufsfeld zuzuordnen. Unter „Kommunikationsagentur“ kann sich ein potentieller Kunde vielleicht noch halbwegs etwas vorstellen, bei darunter fallenden Leistungen wie „Ambush-Marketing“, „Brand Engagement“ oder „Native Advertising“ sieht das womöglich anders aus.

Zu viel Wortspielerei? Wir bitten um Verständnis

Auf Branchenfremde wirken die Ober- und Fachbegriffe der Kommunikationsbranche oft abschreckend. Das ist in anderen Berufsfeldern nicht anders. Doch liegt ein kleiner Unterschied vielleicht darin, dass sich Kommunikationsprofis sehr verspielt im Umgang mit Sprache zeigen. Gänzlich ohne Scheu werden beispielsweise neue Wortkreationen ins Leben gerufen (wussten Sie, dass Sputnik neuerdings mit einem „Intrakosmos“ arbeitet?). Agenturleute nutzen auch mega gerne Jugendsprache oder verdenglischen ihre Sätze – „oh my gosh ist das nice“.

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Bitte fragen Sie nach – es lohnt sich

Bitte haben Sie dafür Verständnis! Durch kreative Spielerei entsteht etwas Neues, die besten Ideen werden so geboren. Doch keine Angst: Im Grunde geht es immer (nur) um den Transport von Informationen. Deshalb lohnt es sich, einmal genau nachzufragen, auf welche Weise die Agentur Informationen transportiert, was unter bestimmten Begriffen zu verstehen ist (siehe „Intrakosmos“) und welche Leistungen am besten auf den eigenen Bedarf zugeschnitten sind. Jede Kommunikationsagentur sollte darauf verständlich Rede und Antwort geben können.

Fazit: Immer zuerst an die eigene Nase fassen! Letztens habe ich mich dabei erwischt, wie ich jemanden fragte, was er so macht. „Ich arbeite im Moment nicht.“ Punkt. Keine weitere Erläuterung. Da habe ich nur wissend genickt und ein „ahaaa … ist ja auch mal schön“ gemurmelt. Innerlich habe ich mich dafür geohrfeigt. Und den Hut gezogen vor der selbstbewussten Antwort meines Gegenübers. Und fünf Euro in das Phrasenschwein geworfen.

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zur Autorin

Tina Theissing

Tina Theißing arbeitet als PR-Beraterin in den Teams „Konsumgüter & Dienstleistungen“ und „Gesundheit & Pflege“. Nach ihrem Studium sammelte sie Erfahrungen in den Pressestellen der Bezirksregierung Münster und des Senders VOX in Köln. Tina war als freie Journalistin einer Tageszeitung tätig, absolvierte ein PR-Fernstudium an der deutschen Presseakademie und arbeitete als Pressereferentin bei einem Reiseveranstalter.