Veröffentlicht am: 7. September 2021Von: Kategorien: PR

Managerinnen und Manager stehen oft aufgrund ihrer Position in der Öffentlichkeit. Sich der breiten Masse gegenüber zu behaupten, stellt Führungskräfte deshalb vor eine große Herausforderung. Diese kann ohne ein Gespür für die öffentliche Wahrnehmung und journalistische Fragetechniken nicht gemeistert werden. Reden vor der Kamera und Reden auf Pressekonferenzen lassen sich deshalb nur mit einem speziellen Training bewältigen: dem Medientraining.

Aussagen auf den Punkt bringen mit dem Medientraining

Allein die naturgegebene Intuition reicht nicht aus, um das ein oder andere Fragezeichen vor dem Publikum punktgenau zu beantworten. Auch genügt es nicht, sich vor den Spiegel zu stellen, um sich – bei einem Ausrutscher auswendig gelernter Antworten – zu ohrfeigen. Flexibilitätsübungen für eine empfängergerechte Kommunikation sehen anders aus. Deshalb braucht der Unternehmer, der auf der Pressekonferenz einen gewieften Columbo-Taktiker vor sich hat, eine gezielte Vorbereitung. Dazu gehören im Kern: eine Checkliste, die eigene Kompetenz, sprachliche Fähigkeiten, Glaubwürdigkeit und Authentizität. Doch wie kann der Repräsentant es vermeiden, vor den Augen seiner Zuschauer ins Fettnäpfchen zu treten?

Wer mit der Presse reden möchte, ohne sich am nächsten Tag auf der Titelseite einer Zeitung wiederzufinden, braucht ein Training, dass die eigenen Aussagen im Gespräch mit der Presse auf den Punkt bringt. Dieser Beitrag zeigt der Welt der Führungskräfte, wie wichtig sprachliche Fertigkeiten, Rhetorik, Körpersprache, Dialektik und Hintergrundkenntnisse sind – nicht nur das: Neben der richtigen Vermittlung der Botschaften bereitet der Coach seine Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf die journalistische Vorgehens- und Denkweise vor. In einer Pressekonferenz sehen diese nämlich anders aus als in einem Gespräch unter zwei Augen.

Reden mit der Presse heißt vor allem: Aussagen auf den Punkt bringen. Nicht immer gelingt das. Ganz besonders dann nicht, wenn es um emotionale Themen geht (z. B. Entlassung hunderter Arbeitskräfte). In dieser Hinsicht kann der Repräsentierende eines Unternehmens mit harten Fragen und Vorwürfen konfrontiert werden. Der Rechtfertigungszwang ist vorprogrammiert und macht die Zunge locker für vorschnelle Versprechungen und unüberlegte Bekenntnisse.

Die Vorbereitung auf die Pressekonferenz, der Umgang mit den heiklen Fragen der Reporter:innen und der Ausdruck in einem Interview sind deshalb die hier behandelten Themen.

Die Vorbereitung auf die Pressekonferenz

Die Pressekonferenz ist eine Möglichkeit, mit der medialen Welt in Kontakt zu treten. Hier hat es die in der Öffentlichkeit stehende Person in der Regel mit Journalisten zu tun, die deutliche Fragen stellen und deutliche Antworten erwarten. Aber nicht immer muss das der Fall sein. Es kommt immer auf die Formulierung an. Der Redner muss deshalb auf der Hut sein.

Die Beteiligten, die sich vorne auf dem Podium befinden, sollten deshalb genau wissen, was sie sagen. Das Gesagte muss klar und präzise ausgedrückt sein. Wer unbekümmert in das Mikrofon schwadroniert, wird sich im schlimmsten Fall mit einem peinlichen Zitat in der Zeitung wiederfinden. Das kann den Job kosten – also besser nicht. Um das zu vermeiden, ist es wichtig zu wissen, was der Journalist oder die Journalistin will.

Die heiklen (Nicht-)Fragen und Fangfragen der Journalistinnen und Journalisten

Fragen sind nicht immer gleich Fragen. Häufig gilt der Grundsatz: „Fragen, ohne Fragen zu stellen“, denn je härter die Frage ist, desto eher meidet der Reporter das Fragezeichen am Ende des Satzes. Dies ist die beste Methode, um Antworten auf Fragen zu bekommen und das Gegenüber nervös zu machen. Unternehmer und Führungskräfte können jedoch unbesorgt sein, denn für gewöhnlich sind die Fragen auf einer Pressekonferenz harmlos. Hingegen muss der Redner vorsichtig sein, wenn sich die Journalisten nach der Konferenz in Scharen versammeln und sich das individuelle Interview mit der einzelnen Person erkämpfen wollen. Hier will sich der Interviewer von den anderen unterscheiden, hier folgt die direkt als Aussage formulierte Frage, die keine ist. Das Ziel ist es, die entscheidenden News herauszukitzeln – die exklusive Story.

Ohne ein professionelles Coaching geht es nicht.

Mit der Presse reden bedeutet auch, mit Fangfragen umgehen zu müssen. Mit dem blinden Vertrauen eines Reporters braucht der wirtschaftliche Firmenleiter nicht rechnen. Oftmals kommt hier die Columbo-Technik zum Zuge: Der Journalist oder die Journalistin stellt eine Frage auf zwei oder drei Arten zeitlich versetzt. Wenn er der ersten Antwort nicht traut, wird er eine Reihe belangloser Fragen stellen und Dinge erzählen, die ablenken sollen. Dann stellt er wieder dieselbe Frage vom Anfang, aber mit einer Art konkludenter Forderung nach mehr Inhalt. Vielleicht weckt er zwischendurch den Lehrer in seinem Gesprächspartner. Auch das verleitet dazu, dem Fragenden auf den Leim zu gehen.

Eine wahrheitsgetreue Angabe kann einer führenden Persönlichkeit so manch entlarvendes Rollenspiel ersparen. Außerdem bleibt die Kompetenz, die Glaubwürdigkeit und die Authentizität der eigenen Person erhalten. Geht es um Geschäftsgeheimnisse oder anderweitige prekäre Situationen, bleibt noch ein Rettungsring: „Kein Kommentar.“

Die Sprache und der Ausdruck im Interview

Zu einer klaren Antwort gehört eine klare Sprache. Das heißt: Dialekte sind ein Tabu! Die Zielgruppe, an die die jeweilige Aussage gerichtet ist, kann nur erreicht werden, wenn sie die Aussage auch verstehen kann. In diesem Zusammenhang geht es um die Medientauglichkeit des gesprochenen Wortes. Diese Checkliste hilft weiter:

  • Nutzen Sie keinen Dialekt.
  • Sprechen Sie deutlich und nicht zu schnell.
  • Benutzen Sie keine Fremdwörter.
  • Bilden Sie kurze und prägnante Sätze, damit die Botschaft auf den Punkt gebracht wird.
  • Zielgruppe ist nicht der fragende Reporter, sondern der anonyme Zuschauer bzw. Zuhörer – also der bundesdeutsche Durchschnitt.
  • Denken Sie daran, dass Sie unter Umständen eine nur begrenzte Redezeit haben.
  • Abstrahieren Sie komplexe Inhalte.
  • Sprechen Sie nicht monoton, sondern verleihen Sie Ihrer Stimme Höhen und Tiefen.
  • Zeigen Sie sich kompetent.
  • Treffen Sie glaubwürdige Aussagen und erhalten Sie Ihre Authentizität.
  • Achten Sie auf Ihre Gestik beim Sprechen. Unterschätzen Sie die Macht der Körpersprache nicht.

Das Medientraining

Das Coaching bietet eine professionelle Schulung, um die genannten Herausforderungen zu meistern. Es trainiert führende Unternehmer, Abteilungsleiter und Pressesprecher in allen Bereichen, die ein professionelles Auftreten vor der öffentlichen Presse erfordern:

  • Sprache
  • Rhetorik
  • Argumentation
  • Performance
  • Dialektik
  • Reden vor der Kamera
  • Hintergrundwissen der Pressearbeit

Fazit

Ohne ein professionelles Coaching geht es nicht. Das Verhalten vor der Kamera, das Gespräch mit der Presse und das Reden auf Pressekonferenzen beherbergt zu viele Tücken, die der Repräsentant einer Firma lieber kennen sollte. Wer einmal das Gespür für die öffentliche Wahrnehmung und für journalistische Fragetechniken entwickelt hat und sich sprachlich auf sicherem Boden bewegt, ist der Herausforderung der Öffentlichkeit gewachsen. Das Verhalten vor der Kamera und das Reden mit der Presse wird zu einem Kinderspiel.

Beitrag teilen

zum Autor

Redaktion