Veröffentlicht am: 29. April 2019Von: Kategorien: Journalismus, PR

Eine gute Pressemitteilung zu schreiben, ist schwierig. Maßgeblich für den Erfolg ist eine gelungene Überschrift. Sie weckt Aufmerksamkeit und bietet eine erste Orientierung über das Thema. Keine einfache Aufgabe. Wir verraten, was eine gute Überschrift noch ausmacht.

1. Gute Überschriften verschaffen Überblick

Eine der wichtigsten Aufgaben einer Überschrift ist es, den Leser über den Inhalt des Pressetextes kurz und prägnant zu informieren. Idealerweise bildet der Titel die Kernaussage der Mitteilung, also die Hauptnachricht, ab. Um diese zu erkennen, hilft die einfache Regel „Wer macht was und warum?“.

Wenn Sie trotzdem Schwierigkeiten haben, die Kernaussage des Textes zu finden, können Sie auch auf folgenden Trick zurückgreifen: Fassen Sie für jemanden, der die Mitteilung nicht kennt, den Inhalt des Textes zusammen. Unbewusst sagen Sie fast immer etwas, das sich als Überschrift eignet. Wenn aber auch das nicht hilft und Ihr Gegenüber Sie nur verwirrt anschaut, sollten Sie Ihre Pressemitteilung grundsätzlich überdenken. Prüfen Sie, ob Ihr Text wirklich eine zentrale Aussage besitzt.

Gutes Beispiel:

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2. Bieten Sie Leseanreize

Journalisten erhalten tagtäglich Dutzende von Pressemitteilungen. Um aus der Masse hervorzustechen, benötigen Sie eine interessante Überschrift, die zum Lesen der Mitteilung animiert. Das Stichwort lautet: Seien Sie kreativ. Denn Überschriften, die sich von der Konkurrenz abheben, erhöhen die Chance, dass Ihre Pressemitteilung gelesen wird. Vermeiden Sie daher stereotype Formulierungen und Redewendungen wie Unternehmen X stellt Produkt Y auf Messe Z vor.

Vor allem in der B2C-Kommunikation zahlt sich ein kreativer Umgang mit Sprache aus. Übertreiben sollten Sie es allerdings nicht. Poesie hat in der Überschrift einer Pressemitteilung nichts zu suchen. Auch Titel, die stark werblich sind oder vor Superlativen strotzen, schrecken viele Journalisten ab. Im B2B-Bereich sollten Sie immer darauf achten, dass die Headline seriös und sachlich-neutral formuliert ist. Dies gilt auch für Unternehmensnachrichten.

Gutes Beispiel:

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Tipps für Pressemitteilungen

3. Gute Überschriften sind verständlich

Der Titel sagt bereits alles! Diese Prämisse sollten Sie immer im Hinterkopf behalten, wenn Sie eine Überschrift formulieren. Denn eine Überschrift kann nur dann funktionieren, wenn Sie auf Anhieb verständlich ist. Versteht der Leser den Sinn der Headline nicht, verliert er im schlimmsten Fall das Interesse und die Pressemitteilung bleibt ungelesen.

Falls Sie sich nicht sicher sind, ob Ihr Titel verständlich ist, probieren Sie diesen Trick: Lesen Sie jemandem, der den Inhalt der Mitteilung nicht kennt, Ihre Überschrift vor. Wenn er Sie fragend anschaut oder Sie bittet, die Überschrift noch einmal vorzulesen, haben Sie Ihr Ziel verfehlt: Ihre Überschrift ist nicht auf Anhieb verständlich.

Gutes Beispiel:

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4. Gute Überschriften sind kurz

Kurz und prägnant sollte eine Überschrift sein. Denn je länger eine Headline ist, desto mehr Informationen enthält sie auch. Diese Informationsflut kann Leser schnell überfordern. Ein gelungener Titel sollte daher nicht über eine Zeile hinausgeheben (Schriftgröße 12 oder 14 vorausgesetzt). Auch die einzelnen Wörter einer Überschrift sollten nicht zu lang sein, da sie das Lesen erschweren.

Wenn Ihre Pressemitteilung über eine Seite hinausgeht, empfiehlt es sich, die Headline um eine Unterüberschrift zu erweitern. Auf diese Weise können Sie die Hauptüberschrift kürzer und interessanter gestalten. Der große Vorteil von zwei Überschriften besteht darin, dass Sie die Funktionen einer Überschrift auf zwei Sätze aufteilen können. Während die Hauptüberschrift das Interesse des Lesers weckt, gibt der Untertitel nähere Informationen zum Inhalt der Mitteilung.

Besonders wichtig ist die Länge der Überschriften für die Darstellung von Online-Pressemitteilungen auf Presseportalen und in Suchmaschinen. Damit die Headline vollständig angezeigt wird, darf sie nicht zu lang sein. Ansonsten wird sie abgeschnitten und der potenzielle Leser sieht nur einen Teil der Überschrift. Wenn Sie sichergehen wollen, dass Ihr Titel vollständig lesbar ist, sollte die Überschrift maximal 65 Zeichen enthalten.

Gutes Beispiel:

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5. Schreiben Sie zielgerichtet

Viele Unternehmen und Presseagenturen versenden Pressemitteilungen nach dem Motto „Masse statt Klasse“. Sie hoffen, dass eine breite Streuung viele Veröffentlichungen nach sich zieht. Nur in den seltensten Fällen ist diese Strategie sinnvoll. Die Interessen von Journalisten und Lesern sind zu verschieden. Ein Beispiel: Während die sachliche Überschrift „Feuchttuchmarkt wächst rasant“ bei Fach- und Wirtschaftsjournalisten auf offene Ohren treffen dürfte, ist sie für Mode- und Lifestylemagazine weniger interessant.

Sie sollten Ihre Pressemitteilung und damit auch Ihre Überschrift immer auf die Bedürfnisse der potenziellen Leser zuschneiden. Variieren Sie die Wortwahl und Tonalität Ihres Titels je nach Zielgruppe und -medium. Scheuen Sie auch nicht davor zurück, die gesamte Pressemitteilung zielgruppengerecht umzuformulieren.

Gutes Beispiel für Publikumsmedien:

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Gutes Beispiel für Fachmedien:

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6. Machen Sie keine falschen Versprechungen

„10 geniale Küchenhelfer, die Ihr Leben verändern“ oder „Unschlagbar: Die beste Kaffeemaschine der Welt“. Das Internet ist voll von solchen und ähnlichen Überschriften. Warum? Weil die Verwendung von Superlativen Aufmerksamkeit generiert. Trotzdem sollten Sie von Titeln dieser Art Abstand nehmen. Sobald Ihre Pressemitteilung nicht das hält, was in der Überschrift versprochen wurde, fühlt sich der Leser getäuscht. Im schlimmsten Fall schadet eine reißerische Überschrift dem Unternehmen, da der Leser dieses als unseriös bewertet.

Auch bei Journalisten werden Sie mit Superlativ-Headlines kein Glück haben, da diese Mitteilungen mit stark werblichem oder reißerischem Charakter gar nicht erst lesen. Größeren Erfolg erzielen Sie, wenn Sie bei der Vorstellung des Unternehmens oder neuer Produkte auf die Meinung unabhängiger Dritter zurückgreifen.

Gutes Beispiel:

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Checkliste für eine gute Überschrift

  1. Beinhaltet die Überschrift die Kernaussage der Mitteilung?
  2. Animiert sie zum Weiterlesen?
  3. Ist der Titel auf Anhieb verständlich?
  4. Ist die Headline kurz und prägnant?
  5. Ist sie auf Ihre Zielgruppe zugeschnitten?

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zur Autorin

Kim Lara Maire

Kim Maire ist PR-Beraterin bei Sputnik. Sie unterstützt das Branchenteam Industrie, Energie und Bau. Zuvor arbeitete sie in zwei Lokalredaktionen in Wolfsburg und Göttingen als freie Journalistin. Die gebürtige Wolfsburgerin hat Deutsche Philologie, Skandinavische Sprachen und Philosophie studiert.